Brotsalat

Abnehmwünsche zum Jahresbeginn – Geht das auch per App?

zoom Am Tag verbringen wir viele Bildschirm-Minuten mit dem Smartphone. Warum dies also nicht auch nutzen, um dem Wunsch nach einem fitteren und leichteren Leben nachgehen zu können, fragt unser Autor René Dolge.

Zutaten (für 4 Personen):

  • 300 g Tomaten
  • 200 g Schafskäse
  • 50 g schwarze oder grüne Oliven
  • 5 EL Weißweinessig oder Balsamico
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Baguette (300 g)
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 6 EL Olivenöl
  • Thymian

Zubereitung:

Baguette in 1-2 cm große Würfel schneiden und mit gehacktem Knoblauch, Thymian und 2 EL Olivenöl mischen. Anschließend die Brotwürfel in einer beschichteten Pfanne ohne Fett rösten. Tomaten und Schafskäse in Würfel schneiden. Oliven halbieren oder vierteln. Nun alle Zutaten miteinander vermengen, 10 Minuten durchziehen lassen und eventuell mit frischen Thymianblättchen garnieren.

Geeignet als: Hauptmahlzeit

Gesamtenergie pro Stück: 450 kcal, Eiweiß 15,4 g, Kohlenhydrate 45,9 g, Fett 21,4 g

Nutzen für den Sportler:

Immer wieder die gleiche Leier: Zu Jahresbeginn boomen die Anmeldezahlen in Fitnessstudios, Kolleginnen und Kollegen tauschen sich auf der Arbeit über ihre neuesten Vorhaben aus, den hinzugewonnenen Kilos den Kampf anzusagen. Blitzdiäten, kuriose Ernährungstrends und utopische Ziele geben sich dabei regelmäßig bei den Betroffenen die Klinke in die Hand. Wer nun aber wirklich erfolgreich und vor allem langfristig etwas für die eigene Gesundheit, das Wohlbefinden und das Körpergewicht tun möchte, benötigt eine langanhaltend wirksame Umstellung alter Gewohnheiten und Verhaltensweisen. Es geht darum, sich neue gesundheitsförderliche Rituale anzueignen – und das braucht Zeit. Nur leider halten wir oft nicht lange genug durch oder das gewählte Programm begleitet einen nur kurz. Wie wäre es also, sich dem Thema Lebensstiländerung und Gewichtsreduktion einmal mit Unterstützung des Smartphones zu stellen? Wir trgen es stets und ständig bei uns und verbringen viele Bildschirm-Minuten am Tag mit diesem Gerät. Warum dies also nicht auch nutzen, um dem Wunsch nach einem fitteren und leichteren Leben nachgehen zu können?

Derzeit gibt es etwa 300 Apps mit einem gesundheitlichen Bezug auf dem Markt, die von etwa 45 Millionen Menschen in Deutschland genutzt werden und dabei sehr unterschiedlich hohe Qualitäten und Anforderungen an die Sicherheit aufweisen. Damit aber die Sicherheit und Qualität durch Gesundheits-Apps auf einem soliden Fundament stehen kann, wurde im Dezember 2019 das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) in Kraft gesetzt. Dort geregelt sind beispielsweise die Anforderungen der neuen Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA), der sogenannten „Apps auf Rezept“. Damit war der Weg frei für verordnungsfähige und für die Menschen nutzbringende Therapieprogramme im App-Format, deren Kosten voll von den Krankenkassen übernommen werden.

Seit Oktober 2020 können die DiGA von Ärztinnen und Ärzten aller Fachrichtungen sowie von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten per Rezept verordnet werden – als Medizinprodukt (wie z.B. eine Gehhilfe). Im Gegensatz zu reinen Gesundheits-Apps, muss die App auf Rezept einen definierten Fragenkatalog des BfArM erfüllen und durch klinische Studien ihren Nutzen für die Verwender nachweisen können (zur Gesundung beitragen) [1]. Dazu muss die DiGA beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) angemeldet, zugelassen und nach Überprüfung gelistet sein. Nur die dort gelisteten DiGA können dann auch ärztlich verordnet werden, um eine volle Kostenübernahme durch die Krankenkasse zu erzielen. Wichtig dabei: Patienten haben nach DVG § 33a und 139e SGB V einen festen Versorgungsanspruch auf die Verordnung einer App auf Rezept [1].

Mit dieser Entwicklung steht Menschen mit starkem Übergewicht, Adipositas (BMI > 30 kg/m²), nun endlich ein seriöses Therapieprogramm zur Verfügung. Nun können also die Goldstandards einer nachhaltigen, wissenschaftlich fundierten, leitliniengerechten Adipositas-Therapie mittels innovativer Technologie in einer App untergebracht werden. Davon profitieren die 16 Millionen Frauen und Männer über 18 Jahre in Deutschland, welche derzeit an der chronischen Erkrankung Adipositas leiden (nein, es ist kein Lifestyle-Problem, sondern eine Erkrankung!) [2].

Das erste Unternehmen mit einer Adipositas-App auf Rezept, welches die Listung beim BfArM als Medizinprodukt erfolgreich gemeistert hat, ist das Hamburger Start-up aidhere GmbH. Das Programm mit dem Namen “zanadio” basiert auf den drei Therapiesäulen Ernährung, Bewegung und Verhalten (gemäß den S3-Leitlinien) und wurde von Fachkräften entwickelt, die über langjährige Erfahrung in der Behandlung von Adipositas verfügen. Es ist auf zwölf Monate ausgelegt. Die Verschreibung erfolgt immer für 90 Tage, kann aber jederzeit per Folgerezept verlängert werden. Eine automatische Verlängerung (Abo-Modell) erfolgt nicht und es entstehen in keinem Fall Zusatzkosten für die Nutzer. Die Anwendung von zanadio ist für Personen ab 18 Jahren und mit einem BMI zwischen 30 und 40 geeignet. Die Eignung für das Programm sowie der Ausschluss von Kontraindikationen wird im Vorfeld durch die Ärztin/den Arzt abgeklärt. zanadio setzt nicht auf kurzfristigen Verzicht, Verbote oder Kalorienzählen. Stattdessen geht es um die langfristigen Effekte einer Verhaltensänderung. Im ersten Schritt geht es darum, das eigene Verhalten durch Selbstbeobachtung zu erkennen. Dies erfolgt über eine Trackingfunktion, bei der Ernährung und Bewegung erfasst werden. Im nächsten Schritt wird das Verhalten durch das Erlernen neuer Strategien verändert und letztendlich durch das Formen neuer Gewohnheiten gefestigt.

Wenn ich eine solche DiGA für mich, meine Gesundheit und mein Körpergewicht also nutzen möchte, dann lege ich mir im ersten Schritt ein Nutzerkonto an und lade mir diese App einfach im Apple App Store oder Google Play Store herunter. Als nächstes organisiere ich mir eine Verschreibung dafür von meiner Ärztin oder meinem Arzt (resp. Psychotherapeutin oder Psychotherapeuten). Diese reiche ich dann bei meiner Krankenkasse ein und erhalte im Gegenzug einen Code, welchen ich direkt in der App eingeben kann. Und dann geht es los.

So sieht die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung aus. Nicht als kompletter Ersatz der Face-to-Face-Angebote, aber als wertvolle und wirksame Begleitung/Ergänzung. Damit ran an die Umsetzung der Neujahrsvorsätze, vielleicht auch mittels „App auf Rezept“.

Literatur:

[1] Diät & Information (Hrsg.) (2021). Die App auf Rezept – Worum geht es eigentlich? D&I, 6/2021, S. 12-18.
[2] Deutsche Adipositas Gesellschaft e.V. (Hrsg.). Prävalenz der Adipositas in Deutschland. Abgerufen am 10.01.2022 von https://adipositas-gesellschaft.de/ueber-adipositas/praevalenz/

Unser Autor René Dolge ist staatlich anerkannter Diätassistent, trägt den Titel „M.Sc.Gesundheits- und Pflegewissenschaft" und arbeitet freiberuflich in der Diät- und Ernährungstherapie. Im Sachsensport und auf den Seiten des Landessportbundes Sachsen unter www.sport-fuer-sachsen.de stellt er monatlich neue praktische Beispiele für sportgerechte Ernährung vor.