Sägespänekuchen

Wer Sport treibt, muss nicht per se anders essen

zoom Alles bis zu fünf Stunden Sport pro Woche ist als reiner Ausgleich unseres häufig zu bewegungsarmen Alltags zu sehen, schreibt unser Autor René Dolge. Dabei entstünden in der Regel keine Mehrbedarfe an bestimmten Nährstoffen.

Zutaten (für ein Blech mit 24 Stücken):

Teig:

  • 130 g Zucker
  • 100 ml Pflanzenöl
  • 180 g Mehl
  • 3-4 Eier
  • 1 Pckg. Backpulver
  • 3 EL Kakao
  • 50-100 ml Milch

Belag:

  • 2 Becher saure Sahne
  • 400 g Joghurt 1,5% Fett
  • 1 Pckg. Paradiescreme Vanille

Sägespäne:

  • 150 g Kokosraspel
  • 100 g Butter
  • 100 g Zucker

Zubereitung:

Für den Teig zunächst Pflanzenöl mit Zucker und den Eiern mixen. Anschließend Mehl, Kakao, Backpulver und Milch hinzufügen. Die Masse dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und etwa 15 Minuten bei 170 Grad Ober-/Unterhitze backen. Während der fertige Boden abkühlt, kann der Belag aus saurer Sahne, Joghurt und Paradiescreme gerührt und gleichmäßig auf den erkalteten Teig gestrichen werden. Am Ende können Kokosraspeln zusammen mit Butter und Zucker in einer beschichteten Pfanne vorsichtig geröstet werden, bis sie einen leichten Karamellton erreichen. Dabei unbedingt ständig rühren, sonst brennt es schnell an. Die Kokosspäne dann nach dem Abkühlen ebenfalls gleichmäßig auf dem Kuchen verteilen. Guten Appetit.

Geeignet als: Vesper, Zwischenmahlzeit

Gesamtenergie pro Stück: 226 kcal, Eiweiß 4,7 g, Kohlenhydrate 17,5 g, Fett 14,5 g

Nutzen für den Sportler:

Erst kürzlich wurde ein neues Zentrum für Sport- und Bewegungsmedizin am Universitätsklinikum Leipzig gegründet (www.uniklinikum-leipzig.de/zsb). Auch wenn Bewegungsform und Belastung stets an eventuell vorliegende Beschwerdebilder angepasst werden müssen, ist jede mögliche Form der körperlichen Aktivität Gold wert für die Therapie chronischer Erkrankungen und die Erhaltung der Gesundheit. In den kommenden Wintermonaten ist allerdings der Schweinehund bei einigen Mitmenschen recht übermächtig und verringert dadurch oft die eigene wöchentliche Aktivitätsbilanz. Nun heißt es erst recht: dranbleiben, denn die "disuse theory" besagt, dass der Großteil des Alterns und körperlichen Verfalls durch einen Mangel an Bewegung hervorgerufen wird. Wir bewegen uns demnach nicht weniger, weil wir alt werden, sondern wir altern, weil wir uns weniger bewegen.

Dem können wir jedoch mit gezieltem Training entgegenwirken, noch bis in das hohe Alter Muskeln aufbauen und die eigene Leistungsfähigkeit steigern. Dies zeigt beispielsweise der in den letzten Dekaden zu verzeichnende, steigende Altersdurchschnitt bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii. Damit unser tolles Stoffwechselorgan Muskulatur uns optimal durch seine Myokine und Co. unterstützen kann, sind natürlich schon alle Alltagsaktivitäten, sowie Haushalts- und Gartenarbeit von Nutzen. Erst das gezielte Training führt jedoch zu merklichen Verbesserungen der Prozesse im Körper.

Ab welchem Pensum müsste dann auch eine entsprechende Anpassung der Qualität und Quantität der Nahrungsmittel stattfinden? In der Lebensmittelpyramide für Sportler – der Schweizer Gesellschaft für Sporternährung – wird dazu unter anderem gesagt, dass alles bis zu fünf Stunden Sport pro Woche als reiner Ausgleich unseres häufig zu bewegungsarmen Alltags zu sehen ist. Dabei entstehen in der Regel keine Mehrbedarfe bestimmter Nährstoffe, denn es wird lediglich wieder eine Balance der Energiebilanz hergestellt. Natürlich sind in Einzelfällen bei bestimmten Sportarten und entsprechenden Intensitäten bei fünf Stunden Belastung pro Woche auch nennenswerte Mehrverbräuche festzustellen, jedoch resultieren daraus keine Mangelerscheinungen (bei uneingeschränkter Lebensmittelauswahl, einem gesunden Magen-Darmtrakt, außerhalb stringenter Gewichtsreduktionsmaßnahmen). Durch eine entsprechende Steigerung des Appetits wird ein möglicher Zusatzbedarf locker durch die folgenden Mahlzeiten wieder gedeckt.

Wir stellen durch die tägliche Bewegung – auch mit gezielten sportlichen Aktivitäten – also eher die artgerechte Lebensweise wieder her und nicht etwa eine Ausnahmesituation, der mit speziellen Gegenmaßnahmen begegnet werden müsse. Bewegungs-Routinen sind folglich richtig und wichtig – soweit nichts Neues. Erhöhte Kohlenhydrat- oder Proteinzufuhr sind dabei nicht nötig, ebenso wenig wie spezielle Nahrungsergänzungsmittel. Und gerade die kommende Weihnachtszeit bringt in der Regel auch eher eine gesteigerte Nahrungszufuhr mit sich, der man oft gerade so mit gesteigerter Aktivität entgegen kann. Damit Sport frei, bei bester Gesundheit und eine schöne Weihnachtszeit, wünscht René Dolge.

Unser Autor René Dolge ist staatlich anerkannter Diätassistent, trägt den Titel „M.Sc.Gesundheits- und Pflegewissenschaft" und arbeitet freiberuflich in der Diät- und Ernährungstherapie. Im Sachsensport und auf den Seiten des Landessportbundes Sachsen unter www.sport-fuer-sachsen.de stellt er monatlich neue praktische Beispiele für sportgerechte Ernährung vor.