Am 19. Februar erschien in der Chemnitzer „Freien Presse“ ein Artikel über den Verlust des langjährigen Hauptsponsors des Boxclubs „Chemnitzer Wölfe“. Der ehrenamtliche Boxclub-Manager Olaf Leib wurde im Kontext der Aussage, dass man „als Verein […] für alle da“ sei, wie folgt zitiert: „Auch Rechte nehmen wir gern mit. Sie müssen sich aber an unsere Regeln halten. Wenn sie sich bei uns einbringen, können sie keinen anderweitigen Blödsinn anstellen“.

Besonders der erste Teil von Leibs Aussage wurde im LSB sowie in dessen Mitgliedsorganisationen diskutiert. „Auch, wenn wir von unseren Sportvereinen parteipolitische Neutralität erwarten und der Sport grundsätzlich offen für alle sein sollte, wollen wir diese Aussage so nicht stehen lassen“, betonte Christian Dahms. „Der LSB spricht sich entschieden gegen rechtsextremistische sowie menschenverachtende Tendenzen aus. Dieses Gedankengut ist in unseren Mitgliedsorganisationen ausdrücklich nicht willkommen!“

Olaf Leib selbst sieht seine eigene Formulierung kritisch und bekennt sich zur Sportart Boxen sowie deren Integrationskraft: „Ich bedauere, so wahrgenommen zu werden und es macht mich traurig, was in meine Formulierung hineininterpretiert wird. Was als Lob für die integrative Arbeit des Boxsports gedacht war, klang am Ende eher wie eine Relativierung extremistischer Tendenzen. Dafür stehen mein Club und ich nicht.“

Schon im Vorjahr hatte sich Leib gemeinsam mit den „Chemnitzer Wölfen“ und dem Box-Verband Sachsen mit dem LSB-Projekt „Im Sport verein(t) für Demokratie“ in Verbindung gesetzt und Anfang dieses Jahres bereits einen Gesprächstermin wahrgenommen.

Der Landessportbund Sachsen ist mit über 667.000 Mitgliedern in knapp 4.500 Sportvereinen die größte Bürgerorganisation des Freistaats. Olaf Leib ist neben seiner Tätigkeit für die „Chemnitzer Wölfe“ Präsident beim Box-Verband Sachsen und sitzt in diesem Zusammenhang auch als ein Vertreter der Landesfachverbände ehrenamtlich im LSB-Präsidium.