Das Bündnis „5 Tage Bildungszeit für Sachsen“ hat heute in Dresden seine Forderungen für ein Recht auf Bildungsfreistellung und die Planungen für einen Volksantrag in Sachsen vorgestellt. Das gemeinsame Ziel des Bündnisses aus Gewerkschaften, kirchlichen, freien und sozialen Trägern sowie Parteien ist die Einführung eines Bildungsfreistellungsgesetzes in Sachsen.

Daniela Kolbe, stellv. Vorsitzende DGB Sachsen sagte: „Die Einführung des Rechts auf Bildungsfreistellung in Sachsen ist lange überfällig. In 14 Bundesländern gibt es bereits entsprechende Regelungen. Nur in Sachsen und Bayern gibt es dieses Recht nicht. Wir sehen nicht, dass die CDU-geführte Landeregierung noch einen Gesetzentwurf auf den Weg bringen wird, um diese offensichtliche Benachteiligung von Beschäftigten in Sachsen zu beseitigen. Deshalb werden wir als breites Bündnis einen Volksantrag starten. Ab September werden wir die notwendigen 40.000 Unterschriften sammeln. Wir fordern das Recht auf jährlich 5 Tage Bildungsfreistellung, die zur freien persönlichen, beruflichen und ehrenamtlichen Weiterbildung genutzt werden können. Gerade in Zeiten, in denen Weiterbildung und ehrenamtliches Engagement in Sonntagsreden als wesentliche Voraussetzungen für die Bewältigung des Strukturwandels, den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Stärkung der Demokratie hochgehalten werden, sollten die dafür notwendigen gesetzlichen Grundlagen auch in Sachsen endlich geschaffen werden.“

Christian Dahms, Generalsekretär Landessportbund Sachsen, sagte: „Ehrenamtliche Arbeit ist seit mehr als 200 Jahren die erfolgreiche und vor allem essenzielle Grundlage der organisierten Sportvereine. Die Herausforderungen, die auf Sportvereine in den letzten Jahren zugekommen sind, verlangen viel Know-how in unterschiedlichen Bereichen. Führungstätigkeit, Vereinsrecht, Inklusion im Sport und ökologische Bildung sind nur einige Themen, die Aus- und Weiterbildung der Ehrenamtlichen erfordern. Bildungszeit stellt hier einen unverzichtbaren Rahmen dar, dies gezielt zu ermöglichen.  Ohne diese Möglichkeit wird es zukünftig immer schwerer werden, dieses zivilgesellschaftlich notwendige Engagement aufrecht zu erhalten.“

Petra Riemann, Geschäftsführerin Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V., sagte: „Wir setzen uns als Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V. aktiv für die Einführung einer Bildungszeit auch im Freistaat Sachsen ein. Wir unterstützen den entsprechenden Volksantrag ausdrücklich. Fast 45.000 aktive Kameradinnen und Kameraden stellen einen beachtlichen Teil ihrer Familien- und Erholungszeit in den Dienst des Ehrenamts zur Gefahrenabwehr und zum Katastrophenschutz. Diese bereits über die Maßen engagierten Menschen absolvieren auch zusätzliche, nicht vorgeschriebene Weiterbildungen und Qualifizierungen, um mit den erworbenen Fähigkeiten im Gefahren- und Katastrophenfall unser aller Eigentum – und auch das ihrer Arbeitgeber – zu schützen. Stets gemeinwohlorientiert und unter Verzicht auf Zeit mit der Familie oder nächtlichen Schlaf. Die Gewährung einer Bildungsfreistellung sehen wir als eine gesellschaftliche Anerkennung dieser Leistung – auch seitens der Arbeitgeber – der Freiwilligen und ihrer Familien an. Sie sollte selbstverständlich sein, lässt aber in Sachsen immer noch auf sich warten. Das werden wir jetzt gemeinsam ändern.“

Weitere Informationen zu den Forderungen und den Partnern des Bündnisses finden Sie auf der Homepage www.zeit-fuer-sachsen.de.