Regionalprogramm Japanaustausch - unterwegs mit dem SSV Eilenburg

Regionalprogramm in Sachsen

Der SSV Eilenburg hat in diesem Jahr im Rahmen des Deutsch-Japanischen Sportjugend-Simultanaustausches japanische Gäste aufgenommen und ein Regionalprogramm in Sachsen, zusammen mit der Sportjugend Sachsen (SJS) geplant und umgesetzt. Solltet Ihr als sächsischer Sportverein Interesse daran haben, das Regionalprogramm im kommenden Jahr 2025 zu organisieren und mit japanischen Gästen in Kontakt zu kommen, dann wendet Euch bitte an die SJS (Ansprechpartnerin Julia Schmidt, schmidt(at)sport-fuer-sachsen.de bzw. 0341-2163186). Bewerbungen können bis 30. November 2024 eingereicht werden. Hier findet Ihr dazu mehr Informationen.

Gruppenleiterin Kathrin Niedermanner berichtet vom diesjährigen Regionalprogramm:

"Ein halbes Jahr Vorbereitungszeit, ein Wochenende Input in Frankfurt am Main, einen SDG (Sustainable Development Goals)-Bildungstag im Sommerferienlager und dann ein paar Stunden Fahrt von München nach Eilenburg - und dann endlich konnten wir unsere japanischen Gäste bei schönstem Sommerwetter mit Kaffee und Kuchen und einer Menge Obst begrüßen. Wie aufgeregt alle waren ... und doch stimmte sofort die Chemie zwischen den Jugendlichen, ebenso aber auch zwischen den Betreuern, Eltern und dem Dolmetscher. Kennenlernspiele? Brauchte es kaum. Nach einer sehr amüsanten Vorstellungsrunde waren alle Teilnehmenden im engen Kontakt miteinander und das blieb die gesamte Besuchszeit so, wie toll! Nach der Ankunft in Sachsen am Freitag schloss sich Samstag der sogenannte Familientag gleich an. Individuell lernten sich hier alle Teilnehmenden noch besser kennen.

Der Besuch am Sonntag in Meißen zusammen mit den Gasteltern sowie den deutschen und japanischen Sportlerinnen und Sportlern war außerordentlich schön: die Porzellanmanufaktur inklusive Schauwerkstatt und natürlich die historienträchtige Albrechtsburg sorgten für staunende Gesichter und hinterließen bleibenden Eindruck. Ein gemeinsames Eis auf dem Marktplatz in Meißen rundete den erlebnisreichen Tag ab.

Montag ging es mit dem Zug nach Leipzig. Eingeladen von der Sportjugend Sachsen (SJS) trafen wir uns in deren Geschäftsräumen zu einem Austausch über die Bildungssysteme beider Länder, so hatten es die japanischen Gäste sich gewünscht. Schließlich ist dies ein Zukunftsthema der SDG-Agenda der Vereinten Nationen (UN). SJS-Jugendsprecherin Isabel Rumpel begrüßte dabei die japanischen Gäste und die Sportfreude des SSV Eilenburg vor Ort zusammen mit Jugendbildungsreferentin Julia Schmidt von der SJS. Im Anschluss besuchten wir gemeinsam den RB-Fanshop und die Mensa der AOK Leipzig. Um der Hitze des Tages zu entkommen, trafen wir uns am Nachmittag mit Frau Krause von der Stadtverwaltung Eilenburg vor der Eilenburger Schwimmhalle. Sie nutzte die Begrüßung der Gäste, um Geschenke zu überreichen und dann den Weg in die Schwimmhalle zu zeigen. Zwei Stunden toben, springen und schwimmen inmitten unserer Vereinskinder - ein Highlight für alle! Das Würstchen vom Grill im Anschluss ließen sich alle gut schmecken.

Auf Wunsch der japanischen Delegation fuhren wir am Dienstag in die Krostitzer Brauerei. Eine gut verständliche Führung zeigte uns die einzelnen Schritte von der leeren bis zur vollen Flasche. Ein Bier im Anschluss musste sein: natürlich alkoholfrei! Ein Bummel durch Leipzigs Innenstadt rundete den Tag ab, bevor es dann auch schon zum Sayonara-Abend in den Garten einer Gastfamilie ging. Zwischen Pizza, Sport, Tanzen und vielen Gesprächen war vor allem das Fotografieren wichtig. Jeder wollte Fotos zur Erinnerung haben. Die ersten Tränen der Verabschiedung flossen.

Um den SDG-Gedanken zu vervollständigen, ging es am Mittwoch in den Morgenstunden in die Jesewitzer Grundschule. Dort empfing uns die Direktorin Frau Bröse mitsamt ihren Viertklässlern, die uns ein kleines Rahmenprogramm vorführten und ganz aufgeregt ihr Schulhaus zeigten. Die japanischen Schriftzeichen sorgten für Bewunderung, ebenso die vielen Fragen zum japanischen Schulwesen, die der Dolmetscher Max professionell übersetzte.

Das Gespräch hätte noch viel länger dauern können, aber wir waren bereits erneut verabredet: auf die japanische Delegation wartete bereits der Regionalbetreuer von Sachsen-Anhalt. Also noch eine gemeinsame Mahlzeit bei McDonald's und dann hieß es endgültig Abschied nehmen. Tränenreich ließen wir die neuen Freunde ziehen.

Unser Fazit:
Die Auswertung des Austausches zwei Tage später ergab eine große Zufriedenheit der Vereinssportler, da deren Erwartungen mehr als übertroffen wurden, eine große Dankbarkeit dem Vorstand des Vereins gegenüber, an diesem Abenteuer beteiligt gewesen zu sein und eine große Freude, an der Planung und Durchführung des Austausches wesentlich Anteil genommen zu haben, was zu einer Bereicherung für jeden Einzelnen aber auch für die Familie gesorgt hat. Gerne wieder, war ganz oft zu hören. Und: die Vorfreude auf Japan 2025 steigt immens! Danke an alle Organisatoren und natürlich an die Zuwendungsgeber. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert über die Deutsche Sportjugend (dsj) dieses Austauschprogramm aus Mitteln des Kinder- und Jugendplanes des Bundes (KJP)."

Kathrin Niedermanner, SSV Eilenburg e. V.