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Ernährungstipp: Gemüse-Chips

New German Diet

Rene Dolge zoom Regional verfügbare und saisonal angebotene, einheimische Speisen erfreuen sich wieder steigender Beliebtheit und geraten auch mehr und mehr in den Fokus der Gesundheitsforschung [1].

Zutaten:

  • 500 g Pastinaken
  • Rapsöl zum Frittieren
  • Gewürze nach Belieben (z.B. Salz, Paprika, Curry, Pfeffer, Cayennepfeffer, verschiedene Kräuter etc.)

Gesamtenergie: 119 kcal, Eiweiß: 0,5 g, Kohlenhydrate: 6 g, Fett: 10 g
(Angaben pro Portion, 30 g)

Zubereitung

Die Pastinaken waschen und mit einem Messer in sehr feine Scheiben schneiden oder über den Hobel ziehen. Anschließend die Pastinakenscheiben in einem Gefrierbeutel (oder einer Schüssel) mit wenig Öl und den gewünschten Gewürzen kräftig marinieren (gern auch eine Stunde darin ziehen lassen), sogar etwas überwürzen. Salz sollte jedoch besser erst nach dem Back- oder Frittiervorgang hinzugefügt werden. Nun in einem Topf etwa einen viertel Liter Rapsöl auf etwa 140-160 Grad erhitzen (beim Spießer oder Holzstäbchen bilden sich Blasen, wenn er ins Öl gehalten wird) und die gewürzten Pastinakenscheiben portionsweise bei mittlerer Hitze für 4-8 Minuten knackig ausbraten (leichte Bräune genügt). Die Chips können auch im Backofen gemacht werden, dazu die marinierten Pastinakenscheiben auf ein Backblech mit Backpapier geben und bei etwa 120 Grad Umluft für ein bis zwei Stunden unter mehrmaligem Wenden trocknen, bis diese knusprig sind. Das Rezept gelingt auch mit Rote Bete, Möhren, Steckrübe, Petersilienwurzel, Batate oder Kartoffeln. Im Ofen ist weniger Fettenergie enthalten.

Geeignet als: Zwischenmahlzeit, Snack

Nutzen für den Sportler:

Ernährungskonzepte, wie die mediterrane Diät/Ernährung, welche bereits vielfach untersucht wurde, werden auf die Anforderungen und Gegebenheiten anderer Länder übertragen [1]. Gerade die mediterrane Ernährung wurde Jahre lang mit ihren Konzepten in andere Länder und Sitten exportiert – wie auch nach Deutschland - um dort den steigenden Erkrankungsraten von Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht etc. entgegen zu wirken. Bereits 1634 wurde diese Ernährungsform als gesundheitsfördernd propagiert [3]. Die mediterrane Ernährung kann möglicher Weise präventiv gegen Stoffwechselerkrankungen wirken [4], vor kardiovaskulären Ereignissen schützen [5] und Entzündungsparameter reduzieren [6]. Aktuelle Studien und Übersichtsarbeiten sehen jedoch nur eine geringe Beweiskraft der derzeitigen Daten zu den zugeschriebenen Positiv-Wirkungen [2].

Umwandlungen der mediterranen Ernährung auf andere Regionen, wie die skandinavischen Länder mit ihrer „Nordic Diet“, zeigen zunächst auch positive Einflüsse auf die Gesundheit [1]. Dafür sollen hauptsächlich die lokalen Lebensmittel wie Roggenvollkornbrot, Hafer, Beeren, Nüsse, Wildfleisch und –Fisch verantwortlich sein. Zudem kann nicht nur der Mensch, sondern auch die Umwelt von einer überwiegenden Nutzung regionaler, gesunder Lebensmittel profitieren [1]. Auf Grundlage der Erfahrungen anderer Länder wurde auch hierzulande versucht, eine „New German Diet“ zu entwickeln. Diese soll die einheimischen Verzehrsgewohnheiten genauso berücksichtigen wie die Auswahl einheimischer Zutaten und den Austausch tierischer Fette durch ungesättigte pflanzliche Fette [7]. Es geht also um eine traditionelle deutsche Küche mit einem höheren Anteil von einheimischem Obst und Gemüse, mehr Nüssen (insbes. Walnüssen), den Einsatz von Raps- und Leinöl, bei gleichzeitig verringertem Verzehr tierischer Produkte/Fette [7]. Unser Stoffwechsel scheint sich über viele Generationen an die einheimische Vielfalt essbarer Pflanzen, Nutz- und Wildtiere angepasst zu haben, so dass davon auszugehen ist, dass diese Auswahl am besten für die Gesundheit geeignet ist [7].

Schlussendlich sind heutige Ernährungsrichtlinien und –vorgaben jedoch häufig noch nicht so evidence-basiert wie sie sein müssten, um mit Gewissheit sagen zu können, dass deren Einhaltung auch in besserer Leistungsfähigkeit und Gesundheit resultieren [8]. Jeder ist sehr individuell, so dass auch jeder seinen eigenen Ernährungsstil finden muss. Dabei können heutige Erkenntnisse helfen. Zudem ist eine Küche mit lokalen Erzeugnissen überaus lecker und vitalstoffreich. So können eben auch mal Gemüsechips als gesunde Knabberei auf einem Turnier oder zwischendurch zu Genuss, Freude und Gesundheit beitragen.

Unser Autor René Dolge ist staatlich anerkannter Diätassistent, trägt den Titel „B.Sc. Gesundheits- und Pflegewissenschaft" und arbeitet freiberuflich in der Diät- und Ernährungstherapie. Im Sachsensport und auf den Seiten des Landessportbundes Sachsen unter www.sport-fuer-sachsen.de stellt er monatlich neue praktische Beispiele für sportgerechte Ernährung vor.

Literatur:

[1] Kolehmainen, M. (2017). The Nordic Diet. Towards the North by inspiration from the South. Ernährungs Umschau, 64(1), S. 20-26. [2] Bloomfield, H.E., Koeller, E., Greer, N., MacDonald, R., Kane, R. & Wilt, T.J. (2016). Effects on Health Outcomes of a Mediterranean Diet With No Restriction on Fat Intake: A Systematic Review and Meta-analysis. Annals of internal medicine, 165(7), S. 491-500. [3] Castelvetro, G. (1989). The Fruit, Herbs & Vegetables of Italy. London: Viking and British Museum of Natural History. [4] Godos, J., Zappalà, G., Bernardini, S., Giambini, I., Bes-Rastrollo, M. & Martinez-Gonzalez, M. (2017). Adherence to the Mediterranean diet is inversely associated with metabolic syndrome occurrence: a meta-analysis of observational studies. International journal of food sciences and nutrition, 68(2), S. 138-148. [5] Liyanage, T., Ninomiya, T., Wang, A., Neal, B., Jun, M., Wong, M.G., Jardine, M., Hillis, G.S. & Perkovic, V. (2016). Effects of the Mediterranean Diet on Cardiovascular Outcomes-A Systematic Review and Meta-Analysis. PloS one, 11(8), e0159252. [6] Neale, E.P., Batterham, M.J. & Tapsell, L.C. (2016). Consumption of a healthy dietary pattern results in significant reductions in C-reactive protein levels in adults: a meta-analysis. Nutrition research, 36(5), S. 391-401. [7] Ellrott, T. (2017). New German Diet: Ernährung in Deutschland 2.0. Nachhaltiger, akzeptierter und zukunftsweisender? Ernährungs Umschau, 64(1), M40-41. [8] Mann, J. et al. (2016). Dietary guidelines on trial: the charges are not evidence based. Lancet, 388(10047), S. 851-3.