Vertreter aus Sachsen vor Ort
Junges Ehrenamt im Sport in Buenos Aires
zoom Getreu dem Motto „Compete, Learn, Share“ hat die Deutsche Sportjugend das diesjährige dsj academy camp für junge Engagierte aus dem Sport in Buenos Aires erfolgreich umgesetzt. Aus Sachsen hatten zwei Vertreter die Möglichkeit, mit dabei zu sein: Karolin Huse und Paul Junghans.
02.11.2018
Karolin und Paul geben Einblicke ins dsj academy camp
"Als Athleten hätten wir es nicht zu den Olympischen Spielen geschafft. Als Teilnehmer des dsj academy camps kamen wir dem Ganzen jedoch recht nah. Parallel zu den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires richtete die Deutsche Sportjugend (dsj) bereits zum wiederholten Mal ein Camp für junge Engagierte aus, die fest in den deutschen Sportstrukturen integriert sind.
Im April bekamen wir, Karolin und Paul, die ersehnte Zusage. 18 Tage verbrachten wir in der argentinischen Metropole, die man mit einem Wort recht gut zusammenfassen kann: Überwältigend! Die Maßnahme visierte mehrere Ziele an. Dazu gehören die Persönlichkeitsentwicklung, die weitere Kompetenzentwicklung für das Ehrenamt sowie der kulturelle und interkulturelle Austausch. Durch ein vielfältiges Programm, welches in die Bereiche Sport, Gesellschaft und Kultur unterteilt werden kann, wurden die Ziele des Camps umgesetzt.
Zu den sportlichen Höhepunkten gehörten natürlich die Besuche in den vier olympischen Sportstätten. Für uns besonders interessant war der Besuch im Urban Park, in dem viele der neu aufgenommenen Sportarten ihre Wettkämpfe bestritten. Dazu zählten BMX, Basketball 3x3, Sportklettern und Break Dance. Der Park, der gut in das Stadtbild eingefügt wurde, unterschied sich vor allem hinsichtlich der Vielzahl der offenen Flächen von den weiteren Sportanlagen. Somit entfiel auch das lange Anstehen vor den Arenen, das wir aus den anderen Parks gewohnt waren.
Über mangelnde, interessante Gesprächspartner konnten wir uns im Camp definitiv nicht beschweren. Das Programm hielt viele Möglichkeiten bereit, Persönlichkeiten aus dem Sport kennen zu lernen. An einem Vormittag begrüßten wir gleich zwei davon. Mit Sprinterin Gina Lückenkemper und Jan Holze, Vorsitzender der dsj, ergaben sich zum Brunch in unserer „Casa“ viele Austauschmöglichkeiten. Auch die ein oder andere Anekdote aus dem Hochleistungssport wurde zum Besten gegeben.
Einen ernsteren Moment erlebten wir im Rahmen eines Straßenfußballprojektes in einem ärmeren Viertel von Buenos Aires. Dort wurde wieder einmal verdeutlicht, dass die Herkunft und die Sprache im Sport eine untergeordnete Rolle spielen. Tapfer stellten wir uns den erfahrenen Kickern im Fairplay-Fußball und verbrachten einige interessante Stunden mit den Jugendlichen. Bei dieser Art des Fußballspielens wird der Sieger nicht nur durch die Anzahl der geschossenen Tore ermittelt. Vor dem Spiel werden bestimmte Regeln festgelegt, die danach in einem gemeinsamen Gespräch ausgewertet werden. Gewonnen hat die Mannschaft, die durch ein faires Verhalten in Kombination mit den Toren gewonnen hat. Das anschließende Abendprogramm im gehobenen Stadtviertel Palermo stellte einen starken Kontrast zum vorangegangenen Besuch dar und ließ unsere Rolle im Sport in einem anderen Licht erscheinen.
Nach knapp drei Wochen neigte sich die Zeit dem Ende zu. Zur Reflexion des Erlebten verbrachten wir zwei Tage außerhalb des Großstadttrubels. Ein Tagesausflug führte uns in das Tigre Delta, wo wir bei einem tollen Asado (Grillen) und Sport unsere Gedanken über die letzten Wochen ordnen konnten. In einem Kanu oder hoch zu Pferd musste man sich langsam mit dem Gedanken der baldigen Rückreise nach Deutschland abfinden. Wir haben unglaublich intensive Tage in Argentinien erlebt, die uns sicher für eine sehr lange Zeit in Deutschland begleiten werden. Vielen Dank dafür!"
Paul Junghans und Karolin Huse
Sachsens Vertreter beim dsj academy camp