Die Zahl der in einem sächsischen Sportverein angemeldeten Menschen sank im gesamten Pandemiezeitraum um mehr als 26.000 Mitglieder. Ähnlich wie in den Vorjahren geht auch 2022 die Anzahl der im LSB organisierten Vereine leicht zurück: Im Vergleich zur letzten Erhebung sind es 34 Mitgliedsvereine weniger im Landessportbund. Insgesamt sind somit 649.846 Mitglieder in 4.402 Vereinen sportlich aktiv.
LSB-Präsident Ulrich Franzen zeigt sich besorgt: „Die anhaltende Pandemie hat leider auch im Jahr 2021 wieder für drastische Einschränkungen im organisierten Sport gesorgt. Das zweite Jahr in Folge wurden unsere Mitgliedsvereine sowie alle sportbegeisterten Menschen in Sachsen vor eine enorme Herausforderung gestellt. Die hohe Fluktuation der Regelmodifikationen sowie die zum Teil vollständige Aussetzung des organisierten Sportsystems im Freistaat haben die Vereine leiden und notwendige Perspektiven vermissen lassen. Umso höher ist es allen Beteiligten anzuerkennen und zu danken, dass sie trotz aller Strapazen nie ihre Disziplin, Sorgfalt und Kreativität bei der Umsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen und Hygienebestimmungen haben schleifen lassen. Unser ausdrücklicher Dank gilt zudem allen Ehrenamtlichen, die mit großer Hingabe und Ausdauer kontaktlose sportliche Alternativangebote erdacht und möglich gemacht haben. Besonders positiv zu erwähnen sind darüber hinaus die zahlreichen Mitglieder, die auch in Zeiten der Ungewissheit ihren Vereinen die Treue halten.“
Besorgniserregend sind die Zahlen im Bereich der Kinder und Jugendlichen. In beiden Pandemiejahren zusammengenommen verlieren die sächsischen Sportvereine 9.404 Nachwuchssportlerinnen und -sportler im Alter bis 18 Jahre. „Das ist ein alarmierendes Zeichen. Hier steht vor allem die Politik in der Verantwortung, so schnell wie möglich zu handeln und Verbesserungen für den Vereins- und auch den Schulsport zu schaffen“, sagt Ulrich Franzen. Erfreulich ist, dass es in der Altersgruppierung der Kinder bis 14 Jahre im Vergleich zum letzten Jahr schon wieder einen Zuwachs zu verzeichnen gibt. Dies ist genau jene Altersklasse, die trotz Lockdown trainieren konnte.
Dementgegen hält der Negativtrend im Bereich den Altersklassen der 27- bis 40-Jährigen bis hinein in die Altersklasse der über 60-Jährigen unverändert an. Bei den Erwachsenen gibt es einen Verlust von knapp 16.000 Vereinsmitgliedern in den letzten beiden Jahren. Diese wiederzugewinnen und für das aktive Sporttreiben bis ins hohe Alter hinein zu binden, ist eine enorme Herausforderung, vor der die ehrenamtlich geführten Sportvereine in Sachsen stehen.
Um auch in Zukunft die Vielfalt der sächsischen Sportlandschaft aufrecht zu erhalten und die über Jahre gewachsenen Vereinsstrukturen nutzen und von ihnen profitieren zu können, appelliert Franzen an die Landesregierung, umgehend zu handeln.