Einige Freiwillige haben sich zudem dazu entschieden, ihren Freiwilligendienst zu verlängern.  Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zahl der Freiwilligen, die in den neuen Jahrgang starten, um etwa 20 Prozent gesunken.  Dies ist auf die derzeit noch unklare Bundeshaushaltssituation für das Jahr 2025 zurückzuführen.

Freiwilligendienste besonders für junge Menschen attraktiv

Insgesamt 63 neue, junge Freiwilligendienstleistende unter 27 Jahren unterstützen seit 1. September für die kommenden zwölf Monate die Kinder- und Jugendarbeit in Sachsens Sportvereinen und -verbänden. Die Freiwilligendienste sind eine besondere Form bürgerschaftlichen Engagements und ein echtes Erfolgsmodell. Sie bieten eine ideale Plattform für das persönliche und individuelle Engagement, da den Freiwilligen die Möglichkeit gegeben wird, sich aktiv im Sport einzubringen, neue Erfahrungen und Kompetenzen zu sammeln sowie eigenes Wissen an andere weiterzugeben.

Das Aufgabenfeld der Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren reicht von der Betreuung von Sport- und Übungsgruppen über die Organisation von Veranstaltungen bis zur Unterstützung bei der Verwaltung sowie der Pflege und dem Erhalt von Sportstätten. Ein Freiwilligendienst im Sport ist dabei auch für lebensältere Menschen im Rahmen des BFD möglich.

Die Freiwilligendienste im Sport in Sachsen leisten seit etwa zwei Jahrzehnten einen unverzichtbaren Beitrag für die Sportvereinslandschaft. Träger der Freiwilligendienste im Sport im Freistaat ist die Sportjugend Sachsen (SJS), Jugendorganisation des Landessportbundes Sachsen (LSB). Von den insgesamt 63 jungen Teilnehmenden sind 40 Freiwillige im FSJ und 23 Freiwillige im BFD aktiv, davon auch einige Nachwuchsleistungssportler*innen. Im Verlauf ihrer zumeist zwölfmonatigen Dienstzeit können sie vielfältige Kompetenzen erwerben und erweitern, insbesondere in persönlichen und sozialen Bereichen. Der Freiwilligendienst trägt dazu bei, Schlüsselqualifikationen wie Toleranz oder Konflikt- und Teamfähigkeit zu vermitteln. Zudem können sportfachliche Qualifikationen erworben werden, zum Beispiel mit einer Ausbildung zum*zur lizenzierten Übungsleiter*in, Jugendleiter*in oder Vereinsmanager*in. Das Seminarangebot der SJS reicht von sportfachlichen Inhalten bis hin zu gesellschaftspolitischen Themen.

Bundeshaushaltsentwurf 2025 bremst Trägerorganisationen aus

Seit Juli 2024 liegt der Entwurf zum Bundeshaushalt 2025 vor. Aufgrund der daraus resultierenden Planungsunsicherheit standen den Trägerorganisationen im Sport insbesondere im BFD nur reduzierte Freiwilligenkontingente zur Besetzung des neuen Jahrgangs ab September zur Verfügung. Von ursprünglichen 40 Freiwilligenplätzen im BFD im Sport starten daher nur 23 neue Bundesfreiwilligendienstleistende in den sächsischen Sportvereinen. Einige Freiwillige konnten darüber hinaus ihren Dienst verlängern.

Im Vergleich zur aktuellen Mittelausstattung in den Freiwilligendiensten wurde mit dem Bundeshaushaltsentwurf 2025 um mehr als zehn Prozent gekürzt. Angesichts der Inflation sowie der Diskussion um ein Gesellschaftsjahr ist das kein zukunftsweisendes Ergebnis. Hier braucht es den Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst, um zukünftig verlässlich planen zu können.

Forderungen nach einem Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst

Studien belegen, dass das Potenzial der Freiwilligendienste noch nicht ausgeschöpft ist. Die verbandlich organisierte Zivilgesellschaft und die Zentralstellen der Freiwilligendienste im In- und Ausland haben daher ein Forderungspapier „Freiwilligendienste 2030 – Vision für eine Kultur selbstverständlicher Freiwilligkeit“ mit konkreten Vorschlägen erarbeitet und bereits am 13. Juni 2024 auf der Bundespresskonferenz vorgestellt.

Sachsens Sportvereine und -verbände profitieren ganz klar von den bestehenden Freiwilligendienstformaten. Paul Werner, 1. Vorsitzender der SJS, kennt das Potenzial der Freiwilligendienste und unterstützt die Vision für eine Kultur selbstverständlicher Freiwilligkeit: "Freiwilligendienste sind ein Antrieb für die Gesellschaft. Sie stärken unseren demokratischen Zusammenhalt. Jeder, der einen Freiwilligendienst ableisten möchte, sollte daher die Chance und das Recht darauf haben!" Darüber hinaus betont Werner nochmals: „Kürzungen im Bereich der Freiwilligendienste sind ein falsches Signal. Wir müssen die Freiwilligendienste stärken und nicht schwächen.“

Weitere Informationen zu den Freiwilligendiensten im Sport finden Sie unter der entsprechenden Rubrik der Webseite www.sportjugend-sachsen.de.