Bis zur Sportministerkonferenz am 7. November 2019 in Bremen haben alle Bundesländer eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung unterschrieben.
„Die Länder verfolgen gemeinsam das Ziel, durch die Forschung im Bereich des Nachwuchsleistungssports und die Überführung der gewonnenen Ergebnisse in die Sportpraxis die internationale Chancengleichheit deutscher Sportlerinnen und Sportler zu gewährleisten“, zitiert die Vorsitzende der Sportministerkonferenz, Senatorin Anja Stahmann, aus der Vereinbarung. „Dafür soll das IAT im Bereich des Nachwuchsleistungssports länderübergreifende Projekte durchführen und die Ergebnisse in die Sportpraxis überführen.“ Dazu wollen die Länder nach dem Königsteiner Schlüssel jährlich bis zu 1,5 Millionen Euro bereitstellen. Die Koordination und die fachliche Steuerung seitens der Bundesländer übernimmt das Bundesland Hessen.
Sportfachlich obliegt die Steuerung der IAT-Nachwuchsleistungssport-Projekte dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). „Wir freuen uns, dass die Bundesländer die praxiswirksame und nachhaltige wissenschaftliche Unterstützung des Nachwuchsleistungssports ermöglichen,“ sagt Alfons Hörmann, Präsident des DOSB. „Um die Ziele der Leistungssportreform umzusetzen, brauchen wir eine fortlaufende Qualitätsentwicklung in der Nachwuchsförderung auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse. Insbesondere die Potenziale im zeitnahen Theorie-Praxis-Transfer können mit den länderübergreifenden Projekten des IAT wirksam erschlossen werden.“ Um Qualität, Praxisrelevanz und -wirksamkeit der IAT-Projekte zu sichern, wurde ein Beirat unter Leitung des DOSB mit Vertretern der Spitzenverbände, der Landessportbünde sowie der universitären Sportwissenschaft gebildet.
Auf der Grundlage des Nachwuchsleistungssport-Konzepts 2020 des DOSB wird es in den Projekten des IAT zunächst darum gehen, in ausgewählten Sportarten Leistungsvoraussetzungen zu erfassen und Potenzial einzuschätzen sowie Training und Wettkampf zu analysieren und zu evaluieren. „Konkret wollen wir die Spitzenverbände und ihre Trainer dabei unterstützen, eine konsistente und nachhaltige Talentidentifikation und -entwicklung vom Nachwuchs- hin zum Spitzensport zu entwickeln,“ erläutert IAT-Direktor Ulf Tippelt. In der zweiten Welle sollen bereits ab dem kommenden Jahr unter anderem sportartübergreifend Fördersysteme im Nachwuchsleistungssport evaluiert und weiterentwickelt werden, um sportpolitischen Entscheidungsträgern fundierte Handlungsempfehlungen geben zu können.