„Der Aufwärtstrend der letzten Jahre ist ungebrochen“, berichtete Franzen den anwesenden Landesfachverbänden sowie Kreis- und Stadtsportbünden. So konnte bei der diesjährigen Bestandserhebung ein Plus von knapp 30.000 Sporttreibenden im Vergleich zum Vorjahr erreicht werden. Erstmals sind somit mehr als 700.000 Mitglieder in über 4.300 sächsischen Sportvereinen organisiert. Besonders Kinder und Jugendliche traten verstärkt den Vereinen bei – im Vergleich zu 2023 wurden rund 16.000 neue Mitglieder unter 18 Jahren hinzugewonnen. Vor allem bei den 7- bis 14-Jährigen sind starke Zuwächse zu verzeichnen, hier ist inzwischen fast jedes zweite sächsische Kind Mitglied in einem Sportverein.

„Die hohe Anzahl an Kindern und Jugendlichen in unseren Vereinen stimmt uns froh, auf der anderen Seite haben wir in der Altersklasse von 27 bis 40 Jahren und im Bereich 50 plus noch einen Aderlass zu verzeichnen. Hier heißt es gemeinsam Gedanken entwickeln, um diese, für die ehrenamtliche Unterstützung so wichtigen Zielgruppen, wieder für Sportvereinsarbeit zu begeistern“, so der LSB-Präsident.

Als einen Baustein hierfür nannte Franzen eine gesetzlich verankerte Bildungsfreistellung in Sachsen. Der LSB ist Partner des Bündnisses für den Volksantrag „5 Tage Bildungszeit“. „Viele unserer Vereine und Verbände, Kreis- und Stadtsportbünde sammeln bereits fleißig Unterschriften. Unsere Bitte ist es, die verbleibende Zeit und alle sich bietenden Möglichkeiten zu nutzen, um diesen Volksantrag zum Erfolg zu begleiten“, appellierte Franzen an die Anwesenden. 

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Zudem blickte er in die Zukunft: „Die Zahlen der Bestandsmeldung sind eine hervorragende Argumentationsgrundlage in der Diskussion zum kommenden Doppelhaushalt 2025/26. Auf Basis der positiven Entwicklung konnte der LSB seinem Antrag auf weiteren Finanzaufwuchs im konsumtiven Bereich Nachdruck verleihen. Wir gehen mit einem deutlich gesteigerten Antragsvolumen in die kommenden Gespräche.“ Der LSB-Präsident wies auf erwartbare Verzögerungen in der Haushaltsaufstellung hin – durch die sächsische Landtagswahl im Herbst sei mit den endgültigen Zahlen vermutlich erst im Frühjahr 2025 zu rechnen. 

Die Landtagswahl könne zudem gesellschaftliche Herausforderungen und auch Änderungen mit sich bringen. Es sei der Wille des LSB, so Franzen, alle Belange, die mit dem organisierten Sport in Sachsen in Verbindung stehen, zu adressieren und zu vertreten, um die notwendigen Grundvoraussetzungen für den Sport zu erreichen. Handlungsmaxime ist dabei immer die Satzung des LSB, die sich klar gegen extremistische, rassistische, gewaltverherrlichende, fremdenfeindliche und sexuell diskriminierende Auffassungen und Aktivitäten ausspricht. „Wir alle müssen dazu beitragen, dass diese Maxime auch in Zukunft aktiv im sächsischen Sport verankert und gelebt wird. Sollten diese Grundwerte des Sports missachtet werden, wird der LSB deutlich und kritisch dazu Stellung beziehen“, kündigte Franzen an.  

Damit der LSB auch zukünftig sowohl im Ehren- als auch im Hauptamt aktuelle und wichtige Inhalte bearbeiten und bewältigen kann, startet der Verband einen Strategieprozess. Im Rahmen des partizipativen Prozesses wird es unter anderem Diskussionsrunden, Workshops, eine Umfrage und Informationsgespräche - sowohl für das Ehren- als auch Hauptamt - geben. Das Feedback wird in eine neue inhaltliche Strategie einfließen. In diesem Kontext dankte Ulrich Franzen herzlich allen haupt- und ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützern des sächsischen Sports. 

In einer Videobotschaft bedankte sich auch Innenminister Armin Schuster: Beim Landessportbund und seinen Mitgliedern für die gute und konstruktive Zusammenarbeit sowie bei allen ehrenamtlich Engagierten, die das Fundament für den diesjährigen Mitgliederrekord gelegt haben. „Über 700.000 Sächsinnen und Sachsen in den Sportvereinen zeigen: Sachsen kann Zusammenhalt. Unsere Spitzensportler zeigen: Sachsen kann Spitze. Beides brauchen wir und beides bedingt sich“, so Schuster. „Wir sind und wir bleiben Sportland. Nur Sportland bleibt man nicht, indem man die Füße hochlegt - Sportland geht nur mit starker Sportförderung.“ Der Sportminister versprach in diesem Zusammenhang, sich auch nächsten Haushalt für eine gleichbleibende oder erhöhte Förderung einzusetzen. 

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Stellvertretend für alle im sächsischen Sport engagierten Ehrenamtlichen zeichneten Ulrich Franzen und LSB-Hauptgeschäftsführer Christian Dahms im Rahmen des Hauptausschusses Uwe Malik aus, den Präsident des Sächsischen Bogenschützenverbandes. Malik ist seit Gründung des Verbandes im Jahr 1990 im Amt und somit der dienstälteste Fachverbands-Präsident Sachsens. Neben seiner Funktionärstätigkeit ist er Trainer im Kinder- und Jugendbereich sowie seit über drei Jahrzehnten lizensierter Bundeskampfrichter. Er hat die Entwicklung seiner Sportart in Deutschland maßgeblich befördert und erhielt mit der Ehrenplakette die höchste Auszeichnung des Landessportbundes Sachsen.

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Mit der LSB-Ehrennadel in Gold wurde Präsidiumsmitglied Rica Wittig überrascht. Neben weiteren Ehrenämtern ist sie seit 2008 Präsidiumsmitglied im Oberlausitzer Kreissportbund und engagiert sich seit 2013 ehrenamtlich für Chancengleichheit im LSB. 

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Der Hauptausschuss genehmigte einstimmig den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 und gewährte dem LSB-Präsidium für diesen Zeitraum Entlastung. Der Etat für 2024 wurde ebenfalls ohne Gegenstimmen bestätigt. 

Diverse Beschlussfassungen zu Satzungsänderungen und -anpassungen wurden einstimmig beziehungsweise mehrheitlich beschlossen. Diese beinhalteten vor allem Verfahrensfragen, die bisher zum Teil lediglich in der Geschäftsordnung verankert waren. Zudem wurde mit den Änderungen eine Satzungsgrundlage für virtuelle und hybride Versammlungen sowie die schriftliche Beschlussfassung geschaffen.