Trotz eines rappelvollen Wettkampfprogramms war es vor allem Max Poschart (SC DHfK Leipzig), der sich zum ersten Finswimming-Saisonhöhepunkt des Jahres in Bestform präsentierte. In einem strahlend pinken Schwimmanzug sorgte er dabei nicht nur in der B-Note für Aufsehen, sondern vor allem mit seinen Leistungen im Becken. Bereits am ersten Wettkampftag der Finswimming-Athletinnen und -Athleten, deren Technik sich durch eine geschmeidige Delfinbewegung mit Monoflosse sowie einer hohen Schlagfrequenz auszeichnet, wurde er seiner Favoritenrolle als Weltrekordhalter über 100 Meter gerecht und holte über diese Distanz Gold.
Viel Zeit zum Jubeln blieb dem 27-Jährigen allerdings vorerst nicht, denn bereits kurz darauf sprang er schon wieder gemeinsam mit seinen Staffelkollegen Malte Striegler, Justus Mörstedt (beide SC DHfK Leipzig) und Robert Golenia (TC Nemo Plauen) ins Wasser. In der Flossenschwimm-Staffel über 4x50 Meter erkämpfte sich das Quartett die Bronzemedaille. Der Jubel war nun umso größer.
Drei Goldmedaillen für Max Poschart
Und auch am Sonntag hielt die Erfolgswelle von Max Poschart an. Zwar bleib ihm über 50 Meter zunächst nur Rang vier, doch schon über 200 Meter wirkte der Frust über die verpasste Medaille wie ein zusätzlicher Booster. Obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits einige Rennen in den Knochen hatte, konnte der Flossenschwimmer vor allem auf der zweiten Streckenhälfte das Tempo noch einmal anziehen und sicherte sich in Rekordzeit (1:19,87 min) sein zweites Einzelgold.
Insgesamt durfte sich Max Poschart in der CrossPlex Arena über drei erste Plätze freuen, denn auch mit der 4x100-Meter-Staffel der Männer holte er zum Abschluss noch einmal Gold. Die Besetzung war hierbei identisch mit der zu Bronze geschwommenen Staffel über 4x50 Meter am Vortag, es schwammen Max Poschart, Robert Golenia, Malte Striegler und Justus Mörstedt. Der Jubel im Team kannte nach diesem siegreichen Abschluss keine Grenzen mehr.
WM als nächster Saisonhöhepunkt
Darüber hinaus feierte die sächsische Finswimming-Mannschaft vier weitere Finalplatzierungen. Jeweils Platz sechs gab es sowohl für Elena Poschart (SC DHfK Leipzig) als auch für Robert Golenia über 400 Meter sowie für die 4x100-Meter-Staffel der Frauen mit Michele Rütze (SG Dresden), Nadja Barthel (SC DHfK Leipzig), Elena Poschart und Johanna Schikora (TC Fez Berlin). In gleicher Besetzung schwammen die vier Frauen zudem auf Rang sieben über 4x50 Meter.
Mit dieser Erfolgsbilanz zeigt sich auch LSB-Generalsekretär Christian Dahms sehr zufrieden und sagt stolz: „Wir sind absolut erfreut über die überragenden Ergebnisse des vergangenen Wochenendes. Die Mühen, Entbehrungen und vor allem das harte Training wurden belohnt. Die Vielfalt des sächsischen Sports zeigt ihre Leistungsfähigkeit durch diese Erfolge. Wir gratulieren von Herzen zu diesen Leistungen.“
Viel Zeit zum Regenerieren bleibt unseren sächsischen Flossenschwimmer*innen jedoch nicht, denn vom 18. bis 23. Juli 2022 warten bereits die Weltmeisterschaften der Finswimmer in Santiago de Cali, Kolumbien.
Silberner Abschluss in der Sportakrobatik
Und während es zu Beginn die Finswimmer waren, die überzeugt hatten, waren es zum Abschluss dann die sächsischen Teilnehmenden in der Sportakrobatik. Allen voran das Mixed-Paar Pia Schütze (SC Hoyerswerda) und Daniel Blintsov (SC Riesa). Im Finale zeigte das Duo eine artistisch und technisch sauber geturnte Übung und sicherte sich mit Bestleistung die Silbermedaille. Nur um knapp einen Punkt den Finaleinzug verpasst hatte hingegen die Herren-Vierergruppe des Dresdner SC 1898 e.V. Zufrieden sein können Vincent Kühne, Tom Mädler, Danny und Ben Ködel mit Rang fünf bei ihrem bisherigen Karriere-Höhepunkt dennoch.
Gleiches gilt auch für Kanutin Ardis Luda (SC DHfK Leipzig), die in Birmingham zwei gute Platzierungen erreichte. Die 21-Jährige belegte im Kanu-Marathon Platz 12 über die Kurzdistanz (3,5 km) und Platz 14 über die 21 Kilometer lange Strecke.
Wichtigster Wettbewerb der nicht-olympischen Sportarten
Die 11. World Games haben vom 7. bis 17. Juli 2022 in Birmingham, Alabama stattgefunden – nach der Premiere 1981 in Santa Clara bereits zum zweiten Mal in den Vereinigten Staaten. Sie sind der wichtigste Wettbewerb der nicht-olympischen Sportarten. Für das Team D haben sich insgesamt 254 deutsche Athletinnen und Athleten mit der Weltspitze gemessen – 14 von ihnen kommen aus Sachsen!
„Bereits nach dem ersten Drittel aller absolvierten Entscheidungen lag Deutschland auf Platz eins im Medaillenspiegel. Erstmals in der Geschichte der World Games hat das Team Deutschland den Wettbewerb mit 24 Mal Gold, sechsmal Silber und 16 mal Bronze auch als Siegernation im Medaillenspiegel abgeschlossen. Besonders stolz sind wir auf die fünf Medaillen unserer sächsischen Athletinnen und Athleten. Ihnen gilt unser herzlicher Glückwunsch - gleichermaßen wie auch den restlichen Sächsinnen und Sachsen zu ihren guten Platzierungen", sagt Christian Dahms, LSB-Generalsekretär. Und zeigt sich zugleich enttäuscht über die maue Resonanz in den Medien: "Leider bleibt dieser Erfolg einem Großteil der Bevölkerung verborgen. Denn eine entsprechende Berichterstattung in den öffentlich-rechtlichen Medien finden schlichtweg nicht statt. Das ist umso mehr zu bedauern, als dass damit nicht nur die Vielfalt der Sportberichterstattung verloren geht, sondern auch die Anerkennung sportlicher Erfolge in Sportarten, denen abseits von Paralympischen und Olympischen Spielen ohnehin schon wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.“
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