Berliner Erklärung der Konferenz der Landessportbünde

Der organisierte Sport als größte zivilgesellschaftliche Bewegung in Deutschland verfügt über sehr gute Voraussetzungen für Nachhaltigkeit in ihrer sozialen, ökologischen und ökonomischen Dimension. Aufgrund seiner hohen gesellschaftspolitischen Bedeutung und enormen wirtschaftlichen Kraft hat sein Umgang mit Ressourcen immense und messbare Auswirkungen. Wir als Landessportbünde bekennen uns zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Für uns im Sport bedeutet das unter anderem:

  • Grundlagen des Sports sind eine intakte Umwelt, vielfältige Naturräume sowie eine bedarfsorientierte und funktionsfähige Sportinfrastruktur. Umwelt- und Naturschutz spielen deshalb für Sportverbände und -vereine eine besondere Rolle. Der organisierte Sport nimmt Rücksicht auf Natur und Umwelt, denkt Auswirkungen mit und vermeidet wo immer möglich die Verwendung umweltgefährdender Substanzen und Verhaltensweisen. Zu einem nachhaltigen Sportbetrieb gehört auch eine verantwortungsbewusste Mobilität.
  • Wir setzen uns dafür ein, bei Sanierung und Neubau von vereinseigenen und öffentlichen Sportstätten Umweltschutz und umfassende Nachhaltigkeit als verbindliche Standards festzulegen. Öffentliche Sportinfrastrukturmaßnahmen und finanzielle Förderprogramme sind danach auszurichten. Mit eigenen Maßnahmen wie der energetischen Sanierung von vereinseigenen Sportstätten kann der Sport einen Beitrag sowohl zur ökologischen wie auch ökonomischen Nachhaltigkeit leisten
  • Abfallvermeidung ist auch ein Ziel für den Sport. Wo es möglich ist, sollte erst gar kein Müll entstehen. Bei Veranstaltungen des Sports werden wir uns engagiert für Abfallvermeidung einsetzen und naturnahe Sporträume – wie alle anderen Sportstätten auch – so hinterlassen, wie sie aufgefunden wurden.
  • Soziale Nachhaltigkeit kommt für den organisierten Sport vor allem dann zum Tragen, wenn es um Bildung, gesundes Leben, Integration, Inklusion und Geschlechtergerechtigkeit geht. Das schließt eine faire Bezahlung ein. Es bedeutet auch die Herkunft von Sportartikeln in den Blick zu nehmen. Hier eröffnen sich Chancen für die Stärkung fairer Produktions- und Handelsbedingungen und eine nachhaltige Beschaffung.
  • Austausch und Vernetzung mit Partnern außerhalb des organisierten Sports können die eigenen Anstrengungen zur Nachhaltigkeit befördern. Potenzielle Partner sind dabei öffentliche Verwaltungen, gesellschaftliche Organisationen, aber auch kommerzielle Anbieter. Gemeinschaftliche Anstrengungen vergrößern die Effekte nachhaltigen Handelns.

Wir begrüßen die Nachhaltigkeitsstrategie und das damit verbundene Maßnahmenpaket des Deutschen Olympischen Sportbunds und entwickeln in eigener Verantwortung Handlungsleitfäden zur umfassenden Nachhaltigkeit im Sport.