Anfang 2020 erfüllte der Landessportbund Sachsen (LSB) die Anforderungen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und stellte sich im durch den LSB geförderten Bereich der sportmedizinischen Betreuung im Nachwuchsleistungssport neu auf. Denn ohne eine gute sportmedizinische Betreuung von „klein auf“ wären erfolgreiche Spitzensportkarrieren nicht möglich, was der Doppel-Olympiasieger und mehrfache Weltmeister im Kanu-Rennsport Tom Liebscher sowie sein Trainer Jens Kühn zu Beginn des ersten Zertifizierungszyklus 2020 deutlich gemacht haben.
Mit der Einführung des Zertifizierungsprozesses für sportmedizinische Einrichtungen und deren Prüfung durch den Fachbeirat Sportmedizin im Landesauschuss Leistungssport (LA-L) in enger Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Sportärztebund hinsichtlich notwendiger Qualitätskriterien für die Bestätigung als Untersuchungsstelle des LSB konnte schließlich eine hohe Qualität in der regionalen Einzelbetreuung der Nachwuchssportlerinnen und -sportler und im sportmedizinischen Betreuungssystem insgesamt erreicht werden.
Nach vier Jahren war es Ende 2023 wieder an der Zeit und sportmedizinische Einrichtungen konnten sich für den Zeitraum vom 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2027 durch den LSB zertifizieren lassen. Die Antragstellung beinhaltete neben dem Nachweis der sportmedizinischen Qualifikation sowie der Absicherung des durch den LSB geförderten Untersuchungsspektrums auch den Nachweis geeigneter räumlicher Voraussetzungen, der für das Untersuchungsspektrum obligaten apparativen Ausstattung sowie einer guten regionalen und bestenfalls auch schon sportlich strukturellen Anbindung. Darüber hinaus wurde im Rahmen der Kooperationsvereinbarung mit den Untersuchungsstellen je Mitwirkendem (Sportmediziner*innen, andere medizinisch Angestellte) eine Ehren- und Anti-Doping-Erklärung, inklusive Nachweis einer Anti-Doping Schulung, abgefordert.
Nach Prüfung der Antragslage konnten 22 sportmedizinische Einrichtungen an insgesamt 24 Standorten auf Vorschlag des LA-L unter Vorsitz des Vizepräsidenten Leistungssport Klaus-Ulrich Mau vom Präsidium des Landessportbundes bestätigt werden. Ein Großteil der Bewerbungen kam von bereits im ersten Zyklus von 2020 bis 2023 tätigen zertifizierten Untersuchungsstellen. Sechs Untersuchungsstellen des ersten Zyklus haben keine Neuzertifizierung wieder beantragt, dafür sind aber sechs sportmedizinische Einrichtungen als neue Untersuchungsstellen nachgerückt. Hinsichtlich der regionalen Verteilung war angestrebt, dass in allen 13 Kreisen beziehungsweise kreisfreien Städten mindestens eine Untersuchungsstelle angesiedelt ist.
Leider konnte dies für die Region Ostsachsen (Görlitz, Bautzen) sowie für Nordsachsen, Leipziger Land und Zwickau aufgrund fehlender Bewerbungen nicht realisiert werden. Für den Bereich Ostsachsen ist der Fachbeirat Sportmedizin im LA-L bemüht, eine sportmedizinische Untersuchungsstelle in den kommenden vier Jahren aufzubauen. Eine Sprechzeit vor Ort, durch einen Mediziner einer zertifizierten Untersuchungsstelle, wird derzeit geprüft.
Dem höheren Untersuchungsbedarf an den Standorten der sportbetonten Schulen (Chemnitz, Dresden, Leipzig, Altenberg und Erzgebirgskamm) konnte Rechnung getragen werden, wobei Leipzig auch die Kreise Nordsachsen und den Landkreis Leipziger Land sowie Chemnitz und der Erzgebirgskreis den Landkreis Zwickau gut mit abdecken kann.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter https://www.sport-fuer-sachsen.de/leistungssport/sportmedizin. Eine Übersicht aller für 2024 bis 2027 zertifizierten sportmedizinischen Untersuchungsstellen finden sie hier.