Die landesweite Umfrage nach Sachsens Sportler, Sportlerin und Mannschaft des Jahres wurde inzwischen zum 29. Mal durchgeführt, rund 6.500 Sportfans hatten dafür online ihre Stimme abgegeben. In das Gesamtergebnis ging wie gewohnt auch das Votum der sächsischen Sportjournalistinnen und -journalisten ein, sowie das des LSB-Landesausschusses für Leistungssport.

Die Sieger des Abends waren alte Bekannte: Eric Frenzel errang in diesem Jahr bereits seinen insgesamt siebten Umfragesieg, Denise Herrman-Wick sicherte sich nach 2019 zum zweiten Mal den Titel als Sachsens Sportlerin des Jahres. Das Bobteam um Francesco Friedrich konnte sich zum vierten Mal in Folge bei der sächsischen Sportlerumfrage durchsetzen.

LSB-Präsident Ulrich Franzen eröffnete die Veranstaltung im Kraftverkehr Chemnitz. Er würdigte die Umfragesieger als Aushängeschilder für den sächsischen Sport: „Die Geehrten des heutigen Abends haben sowohl das breite Sportpublikum als auch unsere Experten überzeugt: Mit herausragenden Leistungen haben sie im vergangenen Jahr von sich reden gemacht und das Sportland Sachsen über die Grenzen des Freistaats hinaus sehr erfolgreich in ihren Disziplinen vertreten. Mit Fleiß, Zielstrebigkeit und Engagement sind sie Vorbilder für den Sportnachwuchs und Identifikationsfiguren für viele Menschen in Sachsen.“

Unter dem anerkennenden Beifall des Publikums verabschiedete LSB-Generalsekretär Christian Dahms vier verdiente sächsische Athletinnen und Athleten, die ihre leistungssportliche Laufbahn beendet haben und auf erfolgreiche Karrieren zurückblicken können: den Nordischen Kombinierer Eric Frenzel, Eisschnellläufer Nico Ihle, Wasserspringerin Tina Punzel und Kugelstoßerin Christina Schwanitz.

Insgesamt gewannen die Aktiven aus dem Freistaat im vergangenen Jahr 50 Medaillen bei Olympischen Spielen, Europa- und Weltmeisterschaften, der Nachwuchs steuerte weitere 79 internationale Plaketten bei.

Die Sieger in den Umfrage-Kategorien

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Sachsens Sportler des Jahres 2022 ist Eric Frenzel vom SSV Geyer. Der Nordische Kombinierer ist eine Institution bei der Sächsischen Sportlerwahl – kein anderer Sportler holte sich so oft die Sportkrone wie er. Bei den Olympischen Winterspielen in Peking gewann Frenzel die Silbermedaille im Teamwettbewerb. Mit seiner vierten Olympiateilnahme holte er damit seine insgesamt siebte Medaille. Nach 15 Jahren in der Weltspitze hat er im Winter seine Karriere beendet – nachdem er bei der Weltmeisterschaft in Planica mit der Silbermedaille im Team noch seine insgesamt 18. WM-Medaille gewann.

 

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Als sächsische Sportlerin des Jahres wurde Denise Herrmann-Wick vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal ausgezeichnet. Die Biathletin kehrte 2022 von den Olympischen Spielen mit einer Gold- und einer Bronzemedaille zurück. Nachdem sie bei der jüngsten WM in Oberhof mit einer Gold- und zwei Silbermedaillen noch einmal groß auftrumpfen konnte, hat auch sie ihre erfolgreiche Karriere beendet. Da Hermann-Wick nicht nach Chemnitz kommen konnte, nahmen ihre Eltern die Auszeichnung für sie entgegen.

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Die sächsische Mannschaft des Jahres 2022 ist das Bobteam um Francesco Friedrich mit den Anschiebern Martin Grothkopp, Candy Bauer, Thorsten Margis, Alexander Schüller und Alexander Rödiger. Die Truppe hatte ein nahezu perfektes Jahr: Bei den Olympischen Spielen in Peking holte das Team die Titel im Vierer- und im Zweier-Bob. Dazu gab es mit beiden Schlitten den Weltcup-Gesamtsieg und Gold mit dem Zweier und Silber mit dem Vierer bei der Europameisterschaft in St. Moritz.

Weitere Sportkronen vergeben

Als Trainer des Jahres wurde Felix Michel ausgezeichnet. Der ehemalige Slalom-Kanute starte 2006 selbst bei den Olympischen Spielen und ist mittlerweile erfolgreich als Bundestrainer in Sachsen tätig. Seine Trainingsgruppe rund um Andrea Herzog und Franz Anton holte im vergangenen Jahr unter anderem einen Welt- sowie einen Europameistertitel.

Die Sächsische Sportkrone für das Lebenswerk wurde an Bernd Kipping verliehen. Das ganze Leben des 80-Jährigen war und ist geprägt durch seine Tätigkeit im Sport: Ob in jungen Jahren als Übungsleiter, Sportlehrer und hauptamtlicher Trainer oder später in seinen Funktionen beim Deutschen Leichtathletik-Verband, Leichathletik-Verband Sachsen oder dem Landessportbund. Als ehemaliger LSB-Abteilungsleiter gelang es ihm nach der Wende mit großem Einsatz, wichtige Strukturen des Sports in Sachsen zu erhalten – auch heute noch etablierte Veranstaltungsformate wie die Landesjugend- und die Seniorensportspiele gehen auf seine Initiative zurück.

Als Förderer des Jahres wurde Sahlmann & Partner geehrt. Die Planungsgesellschaft für Bauwesen engagiert sich in der Stadtentwicklung und unterstützt insbesondere das, was die Stadtgesellschaft als Gemeinschaft zusammenhält und durch Krisenzeiten trägt: Sport- und Kulturvereine. Ins Portfolio des Unternehmens gehört neben dem Bau eines Haus des Sports in Brandenburg die Förderung des Breiten-, Nachwuchs- und auch Spitzensports: In Dresden werden die Volleyball Damen des DSC unterstützt, in Zwickau der FSV, im Erzgebirge die Schönheider Wölfe und in Leipzig die SG Olympia.

Sachsens Nachwuchssportler des Jahres ist Rad-Rennsportler Bruno Keßler vom SC DHfK Leipzig, Nachwuchssportlerin des Jahres 2022 ist Rennrodlerin Jessica Degenhardt (RennRodelClub Altenberg). Keßler erfuhr sich im vergangenen Jahr bei der Junioren-WM einen kompletten Medaillensatz, dazu Silber bei der Junioren-EM. Degenhardt wurde 2022 Doppel-Weltmeisterin im Juniorenbereich im Einzel und mit der Staffel. Zudem schaffte sie erfolgreich den Sprung in die Erwachsenen-Wertung und holte auch dort direkt ihren ersten Weltmeister-Titel. 

Talentstützpunkt des Jahres ist der Boxring Atlas Leipzig. Der Verein bildet seit Jahren erfolgreich junge Boxerinnen und Boxer aus und führt diese zu nationalen und internationalen Titeln. Allein im vergangenen Jahr konnten Medaillen bei Meisterschaften auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene gesammelt werden. Der Verein organisiert zudem ein sportliches Ganztagsangebot und ist langjähriger und engagierter Stützpunktverein im Programm „Integration durch Sport“.

Zum ersten Mal wurde auch ein Förderpreis für die Nachwuchstrainerin des Jahres verliehen: Geehrt wurde die sächsische Landesstützpunkttrainer Rudern, Claudia Herpertz. In Dresden fördert und fordert sie den Ruder-Nachwuchs, darunter beispielsweise Cornelius Conrad, Carl Sgonina und Paul Stern. Ihre Athletinnen und Athleten holten im vergangenen Jahr zahlreiche Podiumsplätze bei Junioren-EM und WM.

Die Nachwuchsförderpreise wurden von der Stiftung Sporthilfe Sachsen verliehen und sind mit je 1.000 Euro für Sportler, Sportlerin und Trainerin sowie 2.500 Euro für den Talentstützpunkt dotiert. Zu den früheren Preisträgern gehören auch Sportgrößen wie Tina Dietze, Tina Punzel und Sophie Scheder, Eric Frenzel, David Storl oder Tom Liebscher-Lucz.

Umfrageergebnis: Sachsens Sportler des Jahres 2022

Sportler des Jahres 2022

1 Eric Frenzel
2 Axel Jungk
3 Max Poschart
4 Franz Anton
4 Francesco Friedrich
4 Max Gelhaar
4 Nicolas Heinrich
4 Tom Liebscher-Lucz
4 Martin Schulz
4 Justus Strelow

Sportlerin des Jahres 2022

1 Denise Hermann-Wick
2 Katharina Hennig
3 Emma Leonie Malewski
4 Jessica Degenhardt
4 Saskia Feige
4 Andrea Herzog
4 Elena Poschart
4 Tina Punzel
4 Julia Taubitz
4 Julia Sophie Wagner

Mannschaft des Jahres 2022

1 Bobteam Friedrich
2 Kunstturnen Frauen
3 RB Leipzig
4 Finswimming Männer
4 Goalball - Chemnitzer Ballspielclub
4 Kanu Slalom C1-Team
4 Rennrodel-Staffel
4 Sitzvolleyball Dresdner SC
4 Sportakrobatik
4 Volleyball Damen Dresdner SC