Sachsenweit ist im Durchschnitt fast jeder sechste Sachse in einem Sportverein organisiert. Regional unterscheiden sich die Organisationsgrade in den Kreis- und Stadtsportbünde (KSB/SSB) doch ganz erheblich. Der Stadtsportbund Dresden behauptet in diesem Ranking mit einem Wert von 19,47 Prozent den Spitzenplatz. Ist in der Landeshauptstadt also rein statistisch jeder Fünfte in einem Sportverein aktiv, ist es im Landkreis Zwickau nicht einmal jeder Siebte (13,73 Prozent). Zwischen diesen beiden Extremen finden sich alle anderen Regionen bzw. KSB/SSB in der Statistik wieder (vgl. Übersichtskarte).

Gewinne auch auf dem Land

Erfreulicherweise setzt sich auch in diesem Jahr die überwiegend positive Entwicklung in den KSB/SSB fort, so ist in acht von insgesamt 13 KSB/SSB ein Mitgliederzuwachs im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Besonders hervorzuheben sind dabei der KSB Erzgebirge (+927) und die Städte Chemnitz (+883) sowie Leipzig (+869) und der KSB Landkreis Leipzig (+646). Das größte Wachstum ist, anders als in den Jahren zuvor, also nicht in einer der beiden „boomenden“ Städte Dresden oder Leipzig zu verzeichnen, sondern im Flächenkreis Erzgebirge. Das ist mit Blick auf die Debatten um die demographische Entwicklung im ländlichen Raum sehr erfreulich.

Dieser Eindruck wird umso mehr bestätigt, wenn man sich die Mitgliederentwicklungen in den vergangenen sechs Jahren anschaut. Durchweg in allen Kreisen ist seit 2014 ein Plus an Sporttreibenden zu verzeichnen. Der organisierte Sport im Freistaat wächst gegen den Trend und unsere Sportvereine sind attraktive Anlaufstellen für die gesamte sächsische Bevölkerung, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land!

KSB/SSB
Mitgliederentwicklung 2014-2019
SSB Dresden+19.427
SSB Leipzig+10.651
KSB Erzgebirge+6.271
SSB Chemnitz+3.732
KSB Landkreis Leipzig+2.889
KSB Sächsische Schweiz-Osterzgebirge+2.675
KSB Bautzen+2.137
KSB Nordsachsen+2.072
KSB Zwickau+1.977
KSB Mittelsachsen+1.893
KSB Oberlausitz+1.278
KSB Vogtland+602
KSB Meißen+370
LSB gesamt
55.974

Unterschiede im Betreuungsaufwand

Dabei ist es unerheblich, dass sich die Zahl der zu betreuenden Vereine in den KSB/SSB erneut leicht verringert hat. Insgesamt stagniert die Zahl der Mitgliedsvereine im LSB bei 4.447 (-13). Die meisten Sportvereine sind im Erzgebirge (468) und in Mittelsachsen (403) organisiert, ein deutlicher Unterschied im Betreuungs- und Verwaltungsaufwand im Vergleich zu Chemnitz (209), Nordsachsen (263) oder Meißen (267). Die individuelle und fachgerechte Beratung und die Unterstützung der ehrenamtlichen Vereinsvertreter bildet einen Schwerpunkt der Arbeit der Kreis- und Stadtsportbünde. Das flächendeckende System der hauptamtlichen Vereinsberatung vor Ort in den KSB/SSB hat sich angesichts der positiven Mitgliederentwicklung in den letzten Jahren eindrücklich bewährt. Für die Zukunft gilt es, die Angebotspalette mit Blick auf die weiter steigenden Anforderungen an das Ehrenamt bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.

Die beliebtesten Sportarten der Sachsen

In der Bestandserhebung des Landessportbundes Sachen wird neben den Gesamtmitgliedern (A-Zahl) in den Vereinen auch die Zuordnung zu Sportarten/Abteilungen (B-Zahl) erfasst. In der „Hitliste“ der beliebtesten Sportarten hat sich das Bild in den letzten Jahren kaum geändert. Ganz oben steht Fußball (134.643 Sporttreibende) vor Volleyball (28.367), Gymnastik allg. (24.342), Handball (21.611), Tischtennis (18.893), Schwimmen (18.852) und Kegeln (18.076).

Schaut man in den einzelnen Altersbereichen nach, erkennt man doch erhebliche Unterschiede in der Wahl der Angebote. Bei den Kindern sind neben den traditionellen Sportarten wie Fußball, Schwimmen, Handball und Leichtathletik vor allem die allgemeinen Kindersportangebote, insbesondere für die ganz Kleinen bis sechs Jahre, immer attraktiver. Bei der Generation 50+ steht neben der Gymnastik insbesondere der Rehabilitationssport sowie die sportartungebundenen allgemeinen Gesundheits- und Bewegungsangebote hoch im Kurs. Seit 2006 erfolgt bei der Bestandserhebung die gesonderte Erfassung von präventiven Gesundheitssportangeboten (16.980) und den Angeboten des Rehabilitationssports (35.947).

Der Trend zu gesundheitsorientierten und zumeist sportartungebundenen Angeboten ist, zumindest im reiferen Sportalter, unübersehbar. Insgesamt sind im Landessportbund Sachsen inzwischen über 116.000 Sporttreibende in sportartungebundenen Gruppen organisiert, davon 91.181 in einer allgemeinen Sportgruppe. Diese Sportgruppen stellen inzwischen einen erheblichen Anteil unserer Gesamtmitglieder dar, worauf sich insbesondere die Landesfachverbände einstellen müssen. Zwar melden einige große Fußballvereine auch ihre Fans und Unterstützer in dieser Kategorie, trotzdem ist es für die Zukunft eine große Herausforderung, die vielen Individualsportler (Läufer, Radsportler, Fitnessbegeisterte), die sich außerhalb des Vereinssports bewegen, „einzufangen“ und an die Sportvereine zu binden. Versuchen sollten wir es trotzdem, denn unsere Vereine haben mehr zu bieten als nur ihr reines Sportangebot!