Besondere Bedingungen also, nicht nur für die jährliche Hauptversammlung des Landessportbundes, sondern auch für das gesamte vergangene Jahr. Seit mehr als zwölf Monaten unterliegt der organisierte Sport in Sachsen nun schon den wechselnden Corona-Beschränkungen. Eine große Belastung für alle Beteiligten, wie LSB-Präsident Ulrich Franzen betonte.
Auch in Sachen Mitgliederentwicklung gab es erstmals seit Jahren keine positiven Nachrichten. So zeigt die aktuelle Bestandserhebung einen Verlust von knapp 20.000 Vereinsmitgliedern und damit einen Rückgang um 2,9 Prozent. Der massivste Einbruch ist bei Kindern bis 14 Jahren festzustellen: Mit über 12.000 Abmeldungen entfallen auf sie rund 60 Prozent der Gesamtaustritte. In 4.436 sächsischen Sportvereinen sind somit aktuell insgesamt 656.189 Mitglieder organisiert – und der seit 2003 anhaltende Wachstumstrend vorerst gebrochen.
„Das vergangene Jahr war geprägt von vielen Unsicherheiten“, resümierte Ulrich Franzen in seinem Bericht, „aber auch von neuen Entwicklungen und enorm viel Engagement aller Beteiligten in der sächsischen Sportlandschaft. Dafür möchte ich mich im Namen des Landessportbundes Sachsen ausdrücklich bedanken.“ Franzen rief die Teilnehmenden trotz der aktuell immer noch schwierigen Bedingungen dazu auf, weiterhin zusammenzuarbeiten, um die bestehende Sportlandschaft im Freistaat zu erhalten. „Sobald das Pandemiegeschehen es zulässt“, appellierte er zusätzlich an die Politik, „muss der organisierte Sport vor allem für Kinder und Jugendliche, aber auch für alle anderen Vereinsmitglieder, schnellstmöglich wieder geöffnet werden!“
Auch Erfreuliches gab es aus dem zurückliegenden Corona-Jahr zu vermelden: So konnte mit dem im Dezember unterzeichneten Zuwendungsvertrag 2021/2022 erneut mehr Geld für den organisierten Sport gesichert werden. Die Rekordsumme von insgesamt 52 Millionen Euro zeigt die politische Unterstützung für den sächsischen Sport. Dies bekräftigte auch Thomas Rechentin, Amtschef im Sächsischen Innenministerium, in seinem Grußwort im Namen des Freistaats: „Wir wollen die Förderung auch in Zukunft langfristig und für alle Akteure planbar erhalten. Gegenüber dem vergangenen Doppelhaushalt stehen dem sächsischen Sport deswegen nun 3,8 Millionen Euro mehr zur Verfügung, die in den Mitgliedsorganisationen des Landessportbundes sicherlich gerade in Anbetracht der Corona-Pandemie gut verwendet werden können.“
Die normalerweise im Rahmen des Hauptausschusses üblichen Beschlüsse werden in diesem Jahr im Umlaufverfahren getroffen. Alle Delegierten erhalten die Zugangsinformationen zu einer entsprechenden Plattform sowie alle Details zu den Abstimmungen per Mail.