Insgesamt über 80 Freiwilligendienstleistende unterstützen aktuell die Kinder- und Jugendarbeit in Sachsens Sportvereinen und -verbänden. Die Freiwilligendienste sind eine besondere Form bürgerschaftlichen Engagements und zudem ein echtes Erfolgsmodell, auch im Sport. Sie bieten eine ideale Plattform für das persönliche und individuelle Engagement, da den Freiwilligen die Möglichkeit gegeben wird, sich aktiv im Sport einzubringen, dabei neue Erfahrungen und Kompetenzen zu sammeln sowie eigenes Wissen und Erfahrungen an andere weiterzugeben.
Die jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 26 Jahren und die älteren engagierten Menschen werden in verschiedenen Sportvereinen und -verbänden in Sachsen tätig und unterstützen diese vorrangig bei den Aufgaben im Kinder- und Jugendbereich. Das Aufgabenfeld reicht von der Betreuung von Sport- und Übungsgruppen über die Organisation von Veranstaltungen bis zur Unterstützung bei der Verwaltung sowie der Pflege und dem Erhalt von Sportstätten.
Freiwilligendienste als Erfolgsmodell
Die Freiwilligendienste im Sport in Sachsen leisten seit knapp zwei Jahrzehnten einen unverzichtbaren Beitrag für die Sportvereinslandschaft. Träger der Freiwilligendienste im Sport im Freistaat ist die Sportjugend Sachsen (SJS), Jugendorganisation des Landessportbundes Sachsen (LSB). Von den über 80 Teilnehmenden sind 41 jugendliche Freiwillige im FSJ und 40 Freiwillige im BFD aktiv, davon auch Leistungssportler*innen und ältere Menschen.
Im Verlauf ihrer zumeist 12-monatigen Dienstzeit können sie vielfältige Kompetenzen erwerben und erweitern, insbesondere in persönlichen und sozialen Bereichen. Der Freiwilligendienst trägt dazu bei, Schlüsselqualifikationen, wie Toleranz oder Konflikt- und Teamfähigkeit, zu vermitteln. Zudem besteht die Möglichkeit zum Erwerb von sportfachlichen Qualifikationen, beispielsweise sich zum*r lizenzierten Übungsleiter*in, Jugendleiter*in oder Vereinsmanager*in ausbilden zu lassen. Das Seminarangebot der SJS reicht dabei von sportfachlichen Inhalten bis hin zu gesellschaftspolitischen Themen.
Kürzungen im Bundeshaushalt
Äußerst kritisch sieht Paul Werner, 1. Vorsitzender der SJS und Vorstandsmitglied des LSB, die derzeitigen Haushaltsplanungen auf Bundesebene für die Jahre 2024/25, bei denen die geplanten Kürzungen in den Freiwilligendiensten von 78 Millionen Euro in 2024 und weiteren 36 Millionen Euro in 2025 aktuell etwa jeden dritten Freiwilligenplatz in Deutschland ausmachen.
„Die Planungen der Bundesregierung, bei den Freiwilligendiensten bundesweit insgesamt ca. 114 Millionen Euro einzusparen, sind ein fatales und absolut falsches Signal. Dies würde auch einen weitreichenden Einschnitt in der Qualität und Quantität des Kinder- und Jugendsports sowie der Kinder- und Jugendarbeit im Sport bedeuten, obwohl im Sport und auch in anderen Bereichen seit Jahren mehr finanzielle Unterstützung gefordert wird. Die Freiwilligendienste, unter anderem auch im Sport, sind ein Erfolgsmodell, von dem auch Sachsens Sportvereine und -verbände profitieren. Durch eine solch irritierende Sparpolitik gefährdet die Bundesregierung eine wichtige Säule mit gesellschaftlichem Mehrwert“, erläutert Werner.
Derzeit sind etwa 4000 Freiwilligendienstleistende im Sport bundesweit aktiv. Wenn sich die Sparpläne durchsetzen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine erhebliche Anzahl der Plätze verschwindet, weil sie nicht mehr finanzierbar sind. Werner betont: „Wir werden uns dafür einsetzen, die Freiwilligendienste zu stärken und nicht zu schwächen. Insbesondere jungen Menschen wird damit die Möglichkeit genommen, sich ein Jahr für die Gesellschaft einzusetzen. Das kann und darf nicht das Ziel sein.“
Zuletzt erreichte die bundesweite Petition „Freiwilligendienst stärken“ innerhalb eines Monats 100.000 Unterschriften – und zwar bevor die Kürzungspläne der Regierung bekannt wurden.
Weitere Informationen zu den Freiwilligendiensten im Sport finden Sie unter www.sportjugend-sachsen.de.