Im März 2021 hatte der Landesverband Sachsen des Deutschen Alpenvereins (DAV) Umweltminister Wolfram Günther bei einem Gespräch in der Saupsdorfer Hütte die dramatische Lage zum Thema gesperrte Wanderwege im Nationalpark Sächsische Schweiz vorgestellt. Bei einer gemeinsamen Begehung unweit der Neumannmühle konnte sich Günther selbst ein Bild davon machen, wie durch den großflächigen Borkenkäferbefall hunderte abgestorbene Fichten über die Wanderwege und Gipfelzustiege fallen und diese unpassierbar machen. Bisher sind knapp 100 Kilometer an markierten und unmarkierten Wegen und Bergpfaden im hinteren Teil des Nationalparks nicht mehr begehbar.
In den nächsten Monaten und Jahren wird sich die Länge an unpassierbaren Wegen deutlich erhöhen, weil entlang vieler derzeit noch begehbarer Wege ebenfalls unzählige tote Fichten stehen, die zeitnah umstürzen werden. Ein vorsorgliches und geplantes Freischneiden könnte viele Kilometer an Wegen vor der Unpassierbarkeit retten. Aktuell sind insbesondere der Kleine und Große Zschand und das Hinterhermsdorfer Gebiet betroffen – eine Ausbreitung der großflächigen Wegesperrungen auf das Schmilkaer Gebiet und die Affensteine ist jedoch in Kürze zu befürchten.
In Sachsen gibt es mehr als 37.500 Sportlerinnen und Sportler, die in Bergsportverbänden organisiert sind und die in ihrer Freizeit Wandern und/oder Klettern betreiben. Im Landessportbund Sachsen sind diese Natursportarten durch den Sächsischen Wander- und Bergsportverband (SWBV) und den DAV-Landesverband Sachsen vertreten. Da die bisherigen Gesprächsrunden zum Thema Wegesperrungen keine konkreten Ergebnisse brachten, fordern die beiden Verbände nun ein schnelles Eingreifen der sächsischen Staatsregierung, um eine drohende Ausweitung der Wegesperrungen zu verhindern.