Verdienter Lohn für sportliche Initiativen mit Vorbildcharakter in Sachsen: Auch 2020 zeichnen die Volksbanken Raiffeisenbanken im Freistaat und der Landessportbund Sachsen im bundesweiten Wettbewerb „Sterne des Sports“ heimische Sportvereine mit „Sternen des Sports“ in Silber aus.
In diesem Jahr musste man allerdings wegen der Corona-Pandemie auf die feierliche Preisverleihung im festlichen Rahmen in der Staatskanzlei und auf die Mitwirkung von Sportminister Prof. Roland Wöller verzichten. Die Übergabe der Preise erfolgt deshalb in den nächsten Tagen bei den Vereinen und ihren Partnerbanken vor Ort.
Träger des „Großen Stern des Sports“ in Silber 2020 ist nach der Entscheidung der Jury der VFC Plauen mit seiner Initiative „Badkurve hilft!“ Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Als Landessieger hat sich der Verein damit zudem für das Bundesfinale in Berlin qualifiziert.
Zu den Projekten:
Die Corona-Krise hat das Jahr 2020 geprägt. Das öffentliche Leben stand still. Auch im Sport ging nichts mehr. Für die jungen Fans des VFC Plauen war schnell klar, dass sie sich in dieser Ausnahmesituation engagieren wollten. Mit ihrer Initiative „Badkurve hilft“ gehörten sie in Plauen zu den ersten, die alle kostenlos und unbürokratisch unterstützten, die sich bei ihnen meldeten. Einkäufe erledigen, Medikamente aus der Apotheke holen, Nachhilfe geben oder mit dem Hund Gassi gehen – die Fußballfans kümmerten sich darum. In der ganzen Stadt wurden Plakate aufgehängt, Flyer verteilt und Anzeigen geschaltet, mit denen die Fans auf ihre Initiative aufmerksam machten, sich bei den Helden der Krise bedankten und zum Durchhalten motivierten. Der Erfolg war so groß, dass „Badkurve hilft“ auch nach der Corona-Krise weitergeht.
Über einen „Kleinen Stern in Silber“ und 1.500 Euro Preisgeld kann sich die Vereinsführung vom NSAC Görlitz als Zweitplatzierter freuen. Ihr Projekt: FLORCROSS Görlitz ist die jüngste Abteilung des NSAC Görlitz, die neue Wege beim Gruppensport geht. Pro Einheit trainieren sechs bis zwölf Mitglieder zusammen Kraft, Ausdauer, Balance und Beweglichkeit. Es geht nicht darum, der Schnellste oder die Beste zu sein, sondern die eigenen körperlichen Fähigkeiten auszutesten und zu verbessern. Teamgeist, Empathie und Gruppendynamik spielen eine entscheidende Rolle. Die Coaches passen die Workouts individuell an und stellen sie immer wieder neu zusammen, um möglichst viel Abwechslung zu bieten.
Ebenfalls ein „Kleiner Stern in Silber“ und ein Preisgeld von 1.000 Euro ging an den TSV IFA Chemnitz auf Platz 3. „FUNiño – Kinderfußball ohne Ausgrenzung" – diesem Konzept hat sich die Fußballabteilung verschrieben. Die Kombination aus „Fun“ (Spaß) und „niño“ (spanisch für Kind) kennzeichnet den Ansatz, den der deutsche Hockey- und Fußballtrainer Horst Wein speziell für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren entwickelt hat: Auf den Spaß kommt es an! Bei FUNiño wird auf einem Spielfeld von 25 mal 20 Metern mit vier Toren Drei gegen Drei gespielt, ohne Torhüter aber mit einem Rotationsspieler pro Team. Jedes Mal, wenn ein Tor fällt, wird er gegen einen Mitspieler eingewechselt. Die negativen Elemente des wettkampforientierten Spielbetriebs fallen weg: Alle spielen auf allen Positionen.
Von der Fachjury mit Förderpreisen bedacht wurden der ATSV Freiberg, Sidekick Leipzig und der 1. Karate Club Hainichen.
Für den Landessportbund Sachsen gratulierte Angela Geyer, Vizepräsidentin Breitensport: „Die vergangenen Monate waren für den Sport keine einfache Zeit. Trotzdem haben sich wieder viele Vereine mit tollen Projekten beworben. Nicht nur unser diesjähriger Sieger auf der sächsischen Landesebene hat dabei aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen aufgegriffen und sich unbürokratisch und generationenübergreifend um eine Lösung bemüht. Wir sind stolz auf den Zusammenhalt der Sportfamilie, die sowohl in der Corona-Krise als auch darüber hinaus wieder einmal ihr nachhaltiges Engagement bewiesen hat. Ich gratuliere allen Preisträgern zu ihren verdienten Auszeichnungen!"
In einem Grußwort gratulierte Sportminister Prof. Roland Wöller den sechs Sportvereinen, die es in diesem Jahr bis ins Finale auf Landesebene geschafft hatten: „Die ‚Sterne des Sports‘ sind eine wunderbare Möglichkeit, um den heute geehrten Vereinen danke zu sagen für ihr soziales und gesellschaftliches Engagement, welches sie neben ihrem regulären Trainings- und Vereinsbetrieb leisten. Sie sind damit ein ganz wichtiger Baustein für das Wir-Gefühl und Vorbild, insbesondere in solch schwierigen, von Corona geprägten Zeiten.“
Die Preisträger:
- 1. Platz (2.500 Euro): VFC Plauen, ausgezeichnet für die Initiative „Badkurve hilft!““, begleitet von der Volksbank Vogtland
- 2. Platz (1.500 Euro): NSAC Görlitz, ausgezeichnet für das Projekt „FLORCROSS Görlitz“, begleitet von der Volksbank Raiffeisenbank Niederschlesien
- 3. Platz (1.000 Euro): TSV IFA Chemnitz, für das Konzept „FUNiño – Kinderfußball ohne Ausgrenzung“, begleitet von der Volksbank Chemnitz
- Förderpreis (500 Euro): ATSV Freiberg, ausgezeichnet für die Maßnahme „Miners Freiberg – Basketball: Jung, attraktiv, grenzenlos“, begleitet von der VR-Bank Mittelsachsen
- Förderpreis (500 Euro): Sidekick Leipzig, ausgezeichnet für das Angebot „Wir haben Sidekicks“, begleitet von der Leipziger Volksbank
- Förderpreis (500 Euro): 1. Karate Club Hainichen, ausgezeichnet für die Maßnahme „Kids for Success“, begleitet von der Volksbank Mittweida
Die Jury:
- Angela Geyer, Vizepräsidentin Landessportbund Sachsen
- Regina Brandt, Landessportbund Sachsen
- Steffi Klausch, Sächsisches Staatsministerium des Innern
- Tino Meyer, Sächsische Zeitung
- Stefanie Firl, Volksbank Chemnitz
- Udo Drechsel, Genossenschaftsverband – Verband der Regionen
Die „Sterne des Sports“ sind eine Initiative des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Volksbanken Raiffeisenbanken. Sie zeichnen Sportvereine und ihre vielen ehrenamtlichen Helfer für ihr gesellschaftliches Engagement aus. Mit ihren Angeboten fördern sie Kinder und Jugendliche, tragen zum Schutz der Gesundheit bei, unterstützen Familien oder dienen einem besseren Miteinander. Es sind große Leistungen, die leider immer noch viel zu wenig öffentliche Anerkennung finden. Die „Sterne des Sports“ würdigen diese. Alle Nominierten für die „Sterne des Sports“ in Silber sind Preisträger des „Großen Stern des Sports“ in Bronze und haben sich somit über einen Sieg auf lokaler Ebene für den Wettbewerb auf Landesebene qualifiziert.