Farken verpasst Finale nach mutiger Vorstellung

Der 23-jährige lief im Semifinale wie schon im Vorlauf am Montag ein couragiertes Rennen, setzte sich eingangs der Schlussrunde gar an der Spitze des Feldes, um dem Gedränge unter den dicht beieinander laufenden Kontrahenten aus dem Weg zu gehen. Doch bereits auf der Gegengeraden wurde er von den anderen Läufern eingekreist und konnte das hohe Tempo an der Spitze nicht mehr ins Ziel bringen. Als Achter seines Laufes verpasste Farken den Einzug in das Finale am Samstag. In der Endabrechnung beendet er seine Olympiapremiere auf dem 18. Platz.

Im Anschluss sagte er: „Ich habe versucht, mich was zu trauen. Ich denke, das ist mir eigentlich gelungen. Aber es ist schade, dass ich auf der Gegengerade das Rennen verliere und wichtige Plätze abgebe. Genau das darf man nicht machen. Genau die Gerade ist entscheidend. Das tut dann schon weh.“ Und blickt bereits nach vorn: „Ich nehme ganz viele Erfahrungen mit, viele Eindrücke, viel Motivation mit dem Wissen darum, wo ich hin möchte. Und da werde ich extrem hart drauf hinarbeiten. Die Saison ist aber auf jeden Fall noch nicht vorbei. Ich habe noch die Norm für nächstes Jahr abzuhaken. Das hat leider heute um zwei Zehntel nicht geklappt. Aber das ist auch nicht so schlimm, die laufe ich noch mal, und dann plane ich für nächstes Jahr.“

Alles gegeben und um den Einzug ins Olympische Finale hart gekämpft hat auch die Chemnitzerin Corinna Schwab. Doch am Ende reichte es auch für die Startläuferin in der 4x 400 Meter-Staffel nicht fürs Weiterkommen. Im ersten von zwei Vorläufen hielten Schwab, Carolina Krafzik (Sindelfingen) und Laura Müller (Rehlingen) auf den ersten drei Runden im Olympiastadion von Tokio zwar noch den Kontakt zur Spitze. Doch dann verließen Schlussläuferin Ruth Sophia Spelmeyer-Preuss (Oldenburg) auf den letzten Metern der Zielgeraden die Kräfte und sie konnte den heranfliegden Lisneidy Veita (Kuba) und Camille Laus (Belgien) nichts mehr entgegensetzten. Am Ende stand für das DLV-Quartett Platz vier. Dies reichte weder für die direkte Qualifikation noch über die Zeit für das Weiterkommen ins Finale.

Für die 4x 100 Meter-Staffel der Männer fest gesetzt, zeigte der Leipziger Marvin Schulte am Donnerstag wahren Sportsgeist – ohne selbst auf der Bahn zu stehen. Denn aufgrund von Magenbeschwerden nicht bei 100 Prozent seiner Kräfte verzichtete er auf seinen Einsatz im Vorlauf und räumte seinen Platz für Ersatzläufer Lucas Ansah-Peprah (Hamburg). Und dieser wusste seine Chance zu nutzen und brachte die gute Vorarbeit seiner Staffelkollegen Julian Reus (Erfurt), Joshua Hartmann (Köln) und dem in Leipzig trainierenden Deniz Almas (Wolfsburg) sicher ins Ziel. In vorzeigbaren 38,06 Sekunden blieben die Vier lediglich vier Hundertstel über dem deutschen Rekord – qualifizierten sich damit aber als Vierte des zweiten Vorlaufs noch über die Zeit für den Endlauf am Freitag (15:50 Uhr MESZ). In diesem werden die Karten neu gemischt, zumal sich die mitfavorisierten US-Amerikaner in Bestbesetzung im gleichen Rennen wie die Deutschen als Sechste im Vorlauf verabschieden mussten. Die schnellste Vorlaufzeit (37,82 sec) ging auf das Konto der Jamaikaner.

Am Freitag stehen aus sächsischer Sicht neben dem Staffel-Finale über 4x 100 Meter, in dem Marvin Schulte durchaus wieder zum Einsatz kommen könnte, auch die Vorläufe der 4x400 Meter-Staffeln mit dem Chemnitzer Marvin Schlegel auf dem Programm. Zudem heißt es Daumendrücken für die deutschen Kajak-Vierer im Kanu-Rennsport. Hier sind über 500 Meter zum einen Tina Dietze und Melanie Gebhardt (beide Leipzig) gefordert und zum anderen kommt der Dresdner Tom Liebscher zum Einsatz.  Alle drei wollen sich mit den deutschen Flaggschiffen möglichst auf Anhieb für das Halbfinale am Samstag zu qualifizieren.

Leichtathletik, Männer 1.500m, Halbfinale

Leichtathletik, Frauen 4x 400m, Halbfinale

Leichtathletik, Männer 4x 100m, Halbfinale

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