Im Teamsprint der Männer fuhren die deutschen Bahnradsportler mit dem Chemnitzer Stefan Bötticher in der Qualifikation zunächst auf Rang sieben. Beim Aufeinandertreffen mit Großbritannien in der ersten Runde waren sie dem späteren Silbermedaillengewinner jedoch klar unterlegen. Während die Briten mit neun Zehntelsekunden Vorsprung ins Finale gegen die Niederlande einzogen, blieb dem deutschen Trio lediglich das Rennen um Platz fünf. In diesem profitierten sie von zwei Fehlstarts der Gegner aus Russland und gingen nach deren Disqualifikation kampflos als Sieger des Duells hervor. Im kleinen Finale um Platz drei behielt Frankreich gegen Australien die Oberhand und sicherte sich Bronze.

Dieses ist für das deutsche Team um Felix Groß (Leipzig) in der Mannschaftsverfolgung bereits jetzt aussichtslos. Denn nachdem das Quartett mit Groß, Theo Reinhardt, Leon Rohde und Domenic Weinstein in der ersten Runde gegen Kanada verloren hat, rutschte es noch über die Zeit in das Rennen um Platz fünf. Gegner sind dort am Mittwochvormittag erneut die Nordamerikaner.

Ebenfalls außer Reichweite war Edelmetall am Dienstag auch für Martin Wolfram. Denn obwohl der Dresdner Wasserspringer in der Entscheidung vom 3-Meter-Brett eine konstant gute Leistung über alle drei Runden ins olympische Becken im Aquatics Centre zeigte, blieb ihm am Ende mit 426,75 Punkten nur Rang sieben. Bereits in den frühen Morgenstunden hatte er sich nach Platz acht im Vorkampf und 444,50 Punkten im Halbfinale als neunter (423,00) für das Finale am Mittag qualifiziert. Dieses wurde einmal mehr von den Chinesen Xie Siyi (558,75) und Wang Zongyuan (534,90) dominiert, die sich vor Jack Laugher (Großbritannien; 518,00) Gold und Silber holten.

Kanutin Dietze enttäuscht von sich selbst

Auch in dem am Dienstag erneut sehr windigen und welligen Sea Forest Waterway gab es für das Team Sachsen keine Medaille. Nachdem sich London-Olympiasiegerin Tina Dietze (Leipzig) über 500 Meter im Kajak-Zweier mit ihrer Partnerin Sabrina Hering-Pradler (Hannover) als viertschnellstes Boot ihres Laufes für das Finale qualifiziert hatte, konnten sie in diesem nichts mehr zulegen und fuhren abgeschlagen als Achte und damit Endlauf-Letzte über die Ziellinie.

„Wir sind leider nicht ganz so explosiv rausgekommen. Irgendwie war auf der Hälfte der Strecke dann Schluss. Da sind die anderen dann weggefahren, wir haben versucht, noch das Beste daraus zu machen. Aber so ist das im Sport – man gewinnt zusammen und man verliert zusammen“, sagte eine sichtlich enttäuschte Tina Dietze im Anschluss. Die Medaillen gingen derweil an Neuseeland, Polen und Ungarn.

Farken läuft mutig ins Halbfinale

Über den Einzug ins Halbfinale bei seinen ersten Olympischen Spielen konnte sich der Leipziger Robert Farken freuen. Nach einem mutigen Rennen über 1.500 Meter blieb er stets an den Fersen der Spitzengruppe und buchte in 3:36,61 Minuten als Fünfter seines Vorlaufs und mit der insgesamt zwölftbesten Zeit direkt das Ticket ins Halbfinale. 

Angetreten, um es besser als 2016 in Rio zu machen, ist Max Heß. Nach einem abgebrochenen ersten Versuch und einem sicheren zweiten mit 16,69 Meter sah der dritte weit genug aus, um sich für das Finale zu qualifizieren. Doch war dieser ungültig und mit der roten Fahne klar, dass das Erlebnis Olympische Spiele auch in Tokio nach der Qualifikation für den Chemnitzer beendet ist. Am Ende fehlten ihm 14 Zentimeter auf Hallen-Weltrekordler und Mitfavorit Hugues Fabrice Zango (Burkina Faso), der es gerade noch in die Runde der besten Zwölf schaffte. Einen Vorgeschmack auf sein Können gab Goldfavorit Pedro Pichardo. Der Portugiese sprang als Bester der Quali starke 17,71 Meter.

Zu feiern hatten die Fans aus Chemnitz auch nach dem Lauf von Heß‘ LAC-Vereinskollegin Corinna Schwab nichts. Bei ihrem dritten Auftritt innerhalb von fünf Tagen waren die Beine der 22-Jährigen nicht mehr frisch genug, um über die 400 Meter den Einzug ins Halbfinale zu schaffen. In 52,29 Sekunden kam sie in ihrem Vorlauf als Vierte ins Ziel – Platz drei oder 0,38 Sekunden weniger hätten sie in die nächste Runde gebracht.

Heimreise statt Halbfinale

Die Heimreise antreten müssen sowohl die deutschen Basketballer mit dem Chemnitzer Jan Niklas Wimberg als auch das DHB-Team um Philipp Weber aus Leipzig. Während sich Europameister Slowenien für die Basketballer von Bundestrainer Henrik Rödl im Viertelfinale beim 70:94 (14:25, 23:19, 17:22, 16:28) als eine Nummer zu groß erwies, setzte es für die Handballer gegen Afrikameister Ägypten eine deutliche 26:31 (12:16)-Niederlage. Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason lief von Beginn an einem Rückstand hinterher und scheiterte letztlich an ihrer schlechten Chancenverwertung.

Am Mittwoch steht aus sächsischer Sicht lediglich der Bahnradsport auf dem Zeitplan. Stefan Bötticher startet um 8 Uhr (MESZ) in der Sprint-Qualifikation und kann im Tagesverlauf bis ins Achtelfinale vorrücken. Felix Groß fährt indes mit dem 4.000-Meter-Vierer um Platz fünf.

Ergebnisse

Wasserspringen, Männer 3m Einzel, Finale

1.Xie SiyiCHN558,75
2.Wang ZongyuanCHN534,90
3.Jack LaugherGBR518,00
...   
7.Martin WolframGER426,75

Kanu-Rennsport, Frauen Kajak-Zweier 500m, Finale

1.Lisa Carrington / Caitlin RegalNZL1:35,785
2.Karolina Naja / Anna PulawskaPOL1:36,753
3.Danuta Kozak / Dora BodonyiHUN1:36,867
...   
8.Sabrina Hering-Pradler / Tina DietzeGER1:42,406

Radsport (Bahn), Männer Teamsprint

1.NiederlandeNED 
2.GroßbritannienGBR 
3.FrankreichFRA 
...   
5.DeutschlandGER 

Leichtathletik, Männer Dreisprung, Qualifikation

1.Pedro PichardoPOR17,71
2.Necati ErTUR17,13
3.Zhu YamingCHN17,11
...   
17.Max HeßGER16,69

Leichtathletik, Männer 1.500m, Vorlauf

1.Ismael DebjaniBEL3:36,00
2.Timothy CheruiyotKEN3:36,01
3.Oliver HoareAUS3:36,09
...   
12.Robert FarkenGER3:36,61

Leichtathletik, Frauen 400m, Vorlauf

1.Marileidy PaulinoDOM50,06
2.Shaunae Miller-UiboBAH50,50
3.Roxana GomezCUB50,76
...   
27.Corinna SchwabGER52,29

Basketball, Männer Viertelfinale

Slowenien-Deutschland94:70
Spanien-USA81:95
Italien-Frankreich75:84
Australien-Argentinien97:59

Handball, Männer Viertelfinale

Deutschland-Ägypten26:31 (12:16)
Schweden-Spanien33:34 (20:18)
Frankreich-Bahrein42:28 (21:14)
Dänemark-Norwegen31:25 (13:12)

Vorschau

Zeitplan am 4. August 2021

08:30Radsport (Bahn)Männer Sprint - QualifikationStefan Bötticher
09:35Radsport (Bahn)Männer Sprint - 1/32-FinaleStefan Bötticher
10:31Radsport (Bahn)Männer Sprint - 1/32-Finale HoffnungsläufeStefan Bötticher
10:52Radsport (Bahn)Männer Teamverfolgung - um Platz 5Felix Groß
11:13Radsport (Bahn)Männer Sprint - 1/16-FinaleStefan Bötticher
11:47Radsport (Bahn)Männer Sprint - 1/16-Finale HoffnungsläufeStefan Bötticher

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